Die 60. Solothurner Filmtage stehen vor der Tür und präsentieren ein vielfältiges Programm mit Fokus auf den Themen des Erbes, der Vergangenheit und der Suche nach Antworten für die Zukunft. Zahlreiche Dokumentarfilme beleuchten die Nachwirkungen von Kriegen, politischen Umbrüchen und gesellschaftlichen Entwicklungen, während junge Filmemacher ihre eigenen Erfahrungen mit Trauma, psychischer Gesundheit und Identität erkunden. Der Fokus liegt dabei auf historischen Ereignissen wie dem Bosnienkrieg und dem sri-lankischen Bürgerkrieg, aber auch auf persönlichen Geschichten und Biografien von Künstlern und Architekten.
Die 60. Solothurner Filmtage stehen kurz vor der Eröffnung. An der Jubiläumsausgabe ist viel junges Filmschaffen vertreten sowie solches, das sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Erben auseinandersetzt. Das ist nicht nur leichte Kost.Das Festival wird heuer klar von Dokumentarfilmen dominiert. Ebenso auffallend ist: Es sind viele junge Filmschaffende, die sich filmisch mit den Schattenseiten des Lebens, mit Traumata, psychischer Gesundheit und Wohlbefinden auseinandersetzen.
Insgesamt sind viele Filme zu sehen, die sich mit der Frage befassen, was uns Kriege, Wirtschaftsboom, Kunst oder Grosseltern hinterlassen haben. «Wir glauben, die neue Generation hat das Bedürfnis, abzuschliessen und nach vorne zu schauen», sagte der künstlerische Leiter Niccolò Castelli vergangenen Dezember an der Programmverkündung. Damit wird nicht nur explizit nach dem Erben von Vermögen innerhalb der Familie gefragt, wie etwa im Dok «Wir Erben» von Simon Baumann oder im Spielfilm «Road’s End in Taiwan» von Maria Nicollier. Viele Filme sind vielmehr historisch angelegt, und fragen, was uns bestimmte Ereignisse hinterlassen haben. Etwa der Bosnienkrieg. Im Dok «Il Ragazzo della Drina» von Zijad Ibrahimovic. Oder der sri-lankische Bürgerkrieg für die Frauen im Dok «Unter Mangobäumen» von Damaris Lüthi. Der Dok «Immortals» von Maja Tschumi zeigt wiederum, was die Invasion der USA im Irak und die darauffolgenden Machtkämpfe in der Regierung für die junge Generation in Bagdad bedeuten. Die vier Filme sind neben anderen für den mit 60’000 Franken dotierten «Prix de Soleure» nominiert, der am letzten Festivalabend verliehen wird. Sie zu schauen, ist keine leichte Kost, nur schon wegen der Themen. Und es sind Annäherungen an oft verlorene, suchende Figuren. Sie suchen nicht nur Antworten, sondern eine Zukunft, die Besseres bereithält. Diese Tendenz zeigt sich zum einen in den für den Preis nominierten Filmen, und zum anderen in der Sektion Panorama Schweiz, dem Herzstück der Solothurner Filmtage. Auch hier stehen viele Filme im Dialog mit dem letzten Jahrhundert, wo Antworten fürs Heute gesucht werden. Der Filmemacher Samir etwa findet sie mit seiner visuell vielfältigen Dok «Die Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer» über die Schweizer Migrationsgeschichte. Mit dem Fokus auf Biografien liegt es in der Natur der Sache, dass auch porträtierende Filme einen gewichtigen Teil des Festivals ausmachen. So unterschiedlich diese daherkommen – vom Biopic im Spielfilmformat bis hin zur experimentellen Dok – so zeigt sich dennoch, wen die Filme im Jahr 2024 porträtierten. Oft waren es Künstler. Seien es die Schriftsteller Thomas Mann, Eduard Limonov oder Lukas Bärfuss, der Komiker Emil, der Jazzpianist Erroll Garner oder der in der Schweiz lebende Architekt und Künstler Bryan Cyril («Greina»). Die 60. Solothurner Filmtage setzen darüber hinaus einen Schwerpunkt bei der Landschaft des Jura. Wie jedes Jahr präsentieren sie eine Werkschau des Schweizer Films. Die Jubiläumsausgabe der Solothurner Filmtage wird am 22. Januar mit dem Dokumentarfilm «Die Hinterlassenschaft des Bruno Stefanini» von Thomas Haemmerli eröffnet. Sie endet am 29. Januar mit der Verleihung des «Prix de Soleure» und anderen Preisen sowie mit der Vorstellung der gekürten Filme
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