Der hohe Anteil an Krankmeldungen in Deutschland führt zu einer intensiveren Beobachtung von Mitarbeitern. Während einige Unternehmen Detektive einsetzen, um Fehlzeiten aufzudecken, stellen sich ethische Fragen nach dem Schutz der Privatsphäre.
Deutschland steht laut Allianz-Chef Oliver Bäte an der Spitze der Welt in Bezug auf Krankmeldungen. Diese hohe Zahl an Fehltagen führt dazu, dass einige Unternehmen bei auffälligen Abwesenheiten Detektive einschalten. Die Debatte um die Einführung eines Karenztags in Deutschland ist aufgrund dieser Entwicklung stark aufgeheizt.Während einige Unternehmen diese neue Regelung befürworten, sehen andere in ihr eine Verletzung der Privatsphäre der Mitarbeiter.
Die ethischen Fragen, die durch die Einbeziehung von Detektiven in den Bereich der Krankmeldungserfassung entstehen, werden immer lauter. Marcus Lentz, ein Wirtschaftsdetektiv mit 30 Jahren Erfahrung, beschäftigt sich intensiv mit Fällen von falschen Krankmeldungen. Er betont, dass es bei der Observation von Mitarbeitern stets eine Abwägung zwischen dem berechtigten Interesse des Arbeitgebers an der Aufklärung von Straftaten und dem Schutz der Persönlichkeitsrechte des Arbeitnehmers geben müsse.Typischerweise beginnt eine Observation mit einer Ortsbesichtigung, gefolgt von der Einschaltung von mobilen Beobachtungsteams. Dabei werden die Zu- und Abfahrtswege der Mitarbeiter überwacht, um festzustellen, ob sie krankheitsbedingte Einschränkungen aufweisen und welche Tätigkeiten sie außerhalb des Arbeitsplatzes ausüben. Im Fall eines aufgedeckten Blau-Machers wird häufig eine einvernehmliche Kündigung angeboten. Der Arbeitnehmer erhält dabei ein positives Arbeitszeugnis und verzichtet auf rechtliche Schritte. Das Arbeitsverhältnis wird umgehend aufgelöst.
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