Der deutsche Politologe Herfried Münkler sieht den Westen am Ende und die USA auf dem Weg in das Lager der Autoritären. Trump habe die Europäer gedemütigt und es gebe keinen Grund mehr, ihm zu vertrauen.
Herfried Münkler , emeritierter Professor für Theorie der Politik an der Berliner Humboldt-Universität, sieht den Westen am Ende und Amerika auf dem Weg in das Lager der Autoritären. In einem Interview vor dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski bei Donald Trump in Washington erklärt Münkler, dass es keinen Grund mehr gebe, Trump zu vertrauen. Vertrauen sei das Bindeglied, von dem solche Bündnisse lebten.
\Münklers Fazit: Die transatlantische Bindung als das zentrale strategische Element der Deutschen sei obsolet geworden. Die Amerikaner haben sich bereits unter Barack Obama stärker nach Asien gewandt. Trump beschleunigt diesen Prozess. Europa und die USA hätten sich auf gemeinsame Initiativen im asiatischen Raum verständigen können, doch Trump zeigte dafür kein Interesse. Stattdessen habe er die Europäer gedemütigt. \Trump wolle ein Rohstoffabkommen mit der Ukraine abschließen, das vor allem für die USA vorteilhaft sei, da die Amerikaner für die Verteidigung der Ukraine aufgetreten seien. Tatsächlich seien 60 Prozent der Aufwendungen von den Europäern stammen. Münkler sieht die USA auf dem Weg ins autoritäre Lager. Die amerikanischen Institutionen könnten zwar als Gegenmacht durchhalten, aber es sei noch zu früh, um es mit Sicherheit zu sagen.
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