Der Chart des Tages: Nicht zu früh freuen – der Zyklus ist noch jung: Da der Zinszyklus des Fed vor dem Auslaufen steht, fühlen sich viele Aktienanleger bereits auf der sicheren Seite.
Spätestens seit Veröffentlichung der US-Inflationszahlen für den Juni, die gegen unten überrascht haben, treibt die Zuversicht der Marktteilnehmer die Börsen weiter nach oben. Die angelaufene Berichtssaison bietet zudem doch mehr Lichtpunkte als ursprünglich befürchtet. Der US-Leitindex S&P 500 nähert sich wieder seinem Allzeithoch vom 3. Januar 2022 an.
Ein grosser Teil dieser Zuversicht scheint auch auf der Annahme der Anleger zu beruhen, dass der Schaden durch den strikten Zinserhöhungszyklus des Fed nun bereits angerichtet ist. Diesen Zweckoptimismus zerstören allerdings die Ökonomen der Deutschen Bank mit ihrer Analyse. Sie untersuchten sämtliche Zinserhöhungszyklen seit den Fünfzigerjahren darauf, wann die Rezession nach dem ersten Zinsschritt jeweils eingesetzt hatte.
In der Grafik wird auf dem Zeitstrahl dargestellt – ausgehend von der heutigen Situation –, wo sich der derzeitige Straffungszyklus im Vergleich zu den historischen Episoden einordnet. Von den dreizehn betrachteten Zyklen stellte sich die Rezession nur Anfang der Achtzigerjahre nach weniger als neunzehn Monaten ein, nämlich schon nach elf Monaten. Daran gemessen hätte die Rezession im aktuellen Zyklus bereits im vergangenen Februar eingesetzt.
Die senkrechten Striche geben zudem an, um wie viele Basispunkte der Leitzins im ersten Jahr des Zyklus angehoben wurde. Die Grafik macht deutlich, dass die meisten Rezessionen deutlich länger nach dem Zinsschock einsetzten. Die Gefahr ist noch längst nicht gebannt.beschäftigt sich als Redaktorin im Ressort Märkte der «Finanz und Wirtschaft» mit volkswirtschaftlichen Themen sowie den Chancen und den Fallstricken in den globalen Finanzmärkten.
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