Der Cash Insider kommentiert die wichtigsten Börsenereignisse der Woche, darunter die Übernahmebemühungen von SGS und Bureau Veritas sowie die Auswirkungen der US-Kernteuerung auf die Schweizer Aktienmärkte. Zudem werden die auffälligen Beteiligungsmeldungen bei Tecan analysiert und die Bedeutung der Januar-Regel für das Börsenjahr 2023 diskutiert.
Der Cash Insider kommentiert die wichtigsten Börse nereignisse. Diese Woche: SGS stoßt das Übernahme-Karussell an, was die Januar-Regel für ein Börse njahr erwarten lässt - Und: Auffällige Beteiligungsmeldungen bei Tecan . Die zahme US-Kernteuerung lässt die Aktienkurse auch bei uns in der Schweiz steigen.
Seit der Veröffentlichung der Teuerungsstatistiken vom Mittwochnachmittag konnte der SPI im Zuge eines geradezu beeindruckenden Weihnachtsgeschäfts wurden gestern Donnerstag in der Spitze mehr als 164 Franken und damit neue historische Höchstkurse für die Aktien der Cartier-Mutter bezahlt. Doch selbst das hielt die Analysten der nicht davon ab, ihr Anlageurteil mit einem überarbeiteten Kursziel von 155 (zuvor 130) Franken von «Neutral» auf «Buy» anzuheben – ganz nach dem Motto: Besser spät als nie. Bei Börsenschluss resultierte dann noch immer ein satter Tagesgewinn von gut 16 Prozent. Zusammengehen zu wollen. Durch den Zusammenschluss der weltweiten Nummer eins unter den Warenprüfunternehmen mit der weltweiten Nummer zwei entstünde ein Riese mit einem Marktanteil von 15 Prozent und einem Jahresumsatz von knapp 13 Milliarden Franken. Zum Vergleich: Die nächstgrösseren Rivalen verhandeln. Allerdings seien die Verhandlungen stets an der Eitelkeit der beiden Parteien gescheitert – etwa, wenn es um den Sitz des neu entstehenden Unternehmens oder um die Besetzung der Verwaltungsrats- oder der Geschäftsleitungsspitze ging. Fanden die Verhandlungen in der Vergangenheit stets hinter geschlossenen Türen statt, sickerten diesmal Indiskretionen durch. Interessant erscheint mir, dass SGS die Medienberichte am frühen Donnerstagmorgen zuerst nicht kommentieren wollte. Erst als Bureau Veritas die Verhandlungen bestätigte, waren die Genfer gezwungen, nachzuziehen. Zumindest für die Börse steht der Gewinner schon heute fest: Während die Aktien von Bureau Veritas mit Kursgewinnen auf die Neuigkeiten reagierten, gerieten jene von SGS nämlich unter Verkaufsdruck. (GBL) treibende Kraft hinter den Plänen und bereit wären, den Aktionärinnen und Aktionären von Bureau Veritas eine rechnerische Prämie einzuräumen. Der Vontobel-Analyst läge dann richtig, wenn er den Ankeraktionären beider Warenprüfunternehmen Verkaufsabsichten unterstellt. Die Gespräche zwischen SGS und Bureau Veritas so früh im neuen Jahr seien bloss ein kleiner Vorgeschmack auf das, was in den kommenden Monaten noch alles folgen könnte, wie aus den Handelsräumen hiesiger Banken verlautet. Alteingesessene Börsenfüchse rechnen mit nichts Geringerem, als dass erstmals seit Jahren wieder eine grössere Übernahmewelle auf uns zu rollt. Angesichts der grundsoliden Bilanzen und den hierzulande geradezu idealen Finanzierungsmöglichkeiten wähne ich Unternehmen aus der Schweiz eher in der Rolle des «Jägers» und nicht so sehr in der des «Gejagten». Ausserdem lassen sich mit dem starken Franken im Ausland günstig Übernahmen tätigen. Wie dem auch immer sein mag - für Lärm dürfte jedenfalls gesorgt sein. Wie am Mittwoch versprochen, möchte ich auch in diesem Jahr wieder auf die sogenannte «Januar-Regel» zu sprechen kommen. Diese Regel besagt: So wie die erste Januar-Woche an den Aktienmärkten wird, wird das ganze Jahr. (SPI) lässt sich die «Januar-Regel» mit geradezu beeindruckendem Zahlenmaterial unterlegen. So wies die Indexentwicklung in den letzten 25 Jahren in den ersten Handelstagen des neuen Jahres sechsmal negative Vorzeichen auf. Das war in den Jahren 2000 (-1 Prozent), 2001 (-3,2 Prozent), 2002 (-0,6 Prozent), 2008 (-4,5 Prozent), 2016 (-6,2 Prozent) und letztmals 2022 (-0,9 Prozent) der Fall. Ansonsten war die Kursbilanz in der ersten Januar-Woche jeweils positiv. Nur in den Jahren 1998, 2000, 2007 und 2018 liess sich von der ersten Januar-Woche nicht auf das ganze Börsenjahr schliessen. Im Januar 1998 war der SPI allerdings bloss um 0,1 Prozent rückläufig. Mit einem Plus von gut 15 Prozent erwies sich das Jahr 1998 dann doch noch als erfreulich. Anders im 2007, als das Börsenbarometer in den ersten Januar-Tagen um 1,1 Prozent zulegen konnte, sich das Jahr letztendlich aber bloss als ein Nullsummenspiel erwies. Man könnte also behaupten, dass zumindest diese beiden Jahre nicht repräsentativ seien. Lange Rede, kurzer Sinn: Mit ganz wenigen Ausnahmen lässt sich von der ersten Januar-Woche zuverlässig aufs gesamte Börsenjahr schliessen. Und da der SPI in den ersten Tagen des neuen Jahres um 1,8 Prozent zulegte, deutet die «Januar-Regel» auf ein positives und ertragreiches Börsenjahr 2023 hin. Zu guter Letzt möchte ich noch kurz auf eine auffällige Beteiligungsmeldung bei Tecan eingehen. Der Millennium-Partners-Gründer hat sich kürzlich mit einer grösseren Beteiligung an der Aktien des Laborausrüsters positioniert. Ob dies ein Zeichen für einen grösseren Turnaround bei Tecan ist, bleibt abzuwarten. In der Offenlegung wird auch erwähnt, dass der Gründer von Millennium Partners die Tecan-Aktie zu besitzen. Auch das geht aus der Offenlegung hervor. Für gewöhnlich ist das dann der Fall, wenn sich ein Grossinvestor beispielsweise Wandelanleihen eines Unternehmens angelacht hat. Soviel ich weiss, hat der Laborausrüster keine solchen ausstehend. Auch eine Beteiligungsnahme über ein Derivat-Konstrukt sähe wohl anders aus, wären der dann nämlich Erwerbs- und Veräusserungspositionen gemeldet worden. Folglich wäre ich nicht überrascht, wenn es sich bei der mysteriösen Beteiligungsnahme durch den Millennium-Partners-Gründer bloss um ein kurzes Gastspiel handeln würde
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