Als Journalist hat Danny Schlumpf das System der beruflichen Vorsorge (BVG), die Politik und die Finanzindustrie scharf kritisiert. Obschon er inzwischen die Seiten gewechselt hat und als CEO im Vorsorgebereich selber Teil des Systems ist, lehnt er die aktuelle BVG-Reform ab.
«Viele Parlamentsmitglieder haben kein Interesse daran, dass sich an der Asymmetrie zwischen Finanzdienstleistern und Versicherten etwas ändert»: Danny Schlumpf.
Das ist eine irreführende Behauptung. Wir alle haben einen obligatorischen Teil Altersguthaben, der sich aus den Einzahlungen des obligatorisch versicherten Jahreslohns bis 88 200 Franken ergibt – auch diejenigen, die dank höherer Löhne zusätzlich überobligatorisches Kapital ansparen. Die Senkung des Umwandlungssatzes beim obligatorischen Teil bedeutet eine Senkung der gesetzlichen Mindestrente.
Die Volksvertreter:innen in Bern scheint das nicht zu kümmern. Die «Gürtel enger schnallen»-Metapher zielt nur auf die Versicherten. Die Einkünfte der Finanzindustrie haben sie nie angerührt. Die zwölf Milliarden Franken basieren auf einer konservativen Schätzung; wir haben dafür ein Prozent des gesamten Pensionskassenvermögens veranschlagt. Dabei handelt es sich vor allem um Transaktionskosten. Solche Kosten fallen an, wenn beispielsweise Aktien gehandelt oder Immobilien verkauft werden. Das Problem: Diese Kosten werden den Versicherten gegenüber nicht transparent offengelegt.
Sie postulieren eine passive Anlagestrategie. Sie sagen, hätte man in den letzten 25 Jahren eine solche Strategie verfolgt, lägen heute 150 Milliarden mehr auf den Konten der Versicherten. Erklären Sie das.
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