Mitte Oktober atmeten viele Thurgauer Schafhalter auf: Der Bund gab Impfstoffe gegen die Blauzungenkrankheit frei. Geimpft werden soll dieses Jahr aber nicht mehr – obwohl mittlerweile über 100 Tiere am Virus gestorben sind.
Blauzungenkrankheit: Impfung verzögert sich – die Thurgauer Bauernpräsidentin befürchtet eine zweite Welle
Jetzt, Anfang November, ist klar: Die Bauern müssen sich noch gedulden. «Wir haben 2000 Dosen bestellt», sagt der Müllheimer Tierarzt Felix Goldinger, «aber geliefert wird der Impfstoff erst Mitte bis Ende November». Goldingers Berufskollege Michael Gutknecht aus Basadingen erwartet die erste Impfstofflieferung schon in den nächsten Tagen. Trotzdem sagt er: «Wir pressieren nicht.
Die Immunisierung dürfte bei Schafen und Rindern etwa ein Jahr anhalten, sagt Gutknecht. In Holland habe sich sogar gezeigt, dass der Impfschutz womöglich noch länger wirke. Wie teuer die Impfung sein wird, kann Gutknecht noch nicht abschätzen. Felix Goldinger hingegen sagt: «Eine Dosis kostet zwischen 4.50 und 5 Franken.»
Grunder geht davon aus, dass bis nächsten Frühling längst nicht alle Thurgauer Schafe und Rinder geimpft sein werden. «Dann wird es einen Chlapf und viele schwere Fälle geben.» Trotzdem ist sie gegen eine Pflicht: «Die Impfung muss freiwillig bleiben.»
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