In Kolumbien fand die Biodiversitätskonferenz der Uno statt. Hat das in der Schweiz jemand gemerkt?
Bundesrat Albert Rösti hat CO₂-Emissionen vermieden. Anders als die Umweltminister:innen vieler anderer Länder flog er diesen Herbst nicht nach Kolumbien. Er nahm nicht an der 16. Uno-Biodiversitätskonferenz teil. Stattdessen blieb er zu Hause und warb für den Autobahnausbau.Die Ziele von Montreal wären eine gute Grundlage, um mit dem Biodiversitätsschutz vorwärtszumachen.
Wie beim Klima fühlt sich auch bei der Biodiversität jeder Staat vor allem für das verantwortlich, was auf seinem Territorium geschieht. Und wie beim Klima verzerrt dieser Ansatz die Realität: Laut Bundesamt für Umwelt fallen siebzig Prozent des hiesigen «Biodiversitäts-Fussabdrucks» im Ausland an.
Albert Röstis Vorgängerin Simonetta Sommaruga machte noch aktiv Biodiversitätspolitik: Sie setzte sich etwa für einen ambitionierten indirekten Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative ein – den der Ständerat versenkte. Rösti macht Biodiversitätspolitik, indem er behauptet, das Thema ernst zu nehmen, und es gleichzeitig sabotiert.
Die Konferenz in Cali endete ohne Schlusserklärung. Zwar gelang es, einen ständigen Ausschuss indigener Vertreter:innen zu beschliessen. Ausserdem stimmte die Konferenz einem Fonds zu, der die Gewinne gerechter verteilen soll, wenn genetische Daten von Lebewesen kommerziell genutzt werden. Der Entscheid über einen Biodiversitätsfonds, der ärmeren Ländern ermöglichen soll, den Artenschutz zu finanzieren, wurde hingegen vertagt.
Aus Anlass der Konferenz hat die kolumbianische Aktivistin Karen Ulchur von den indigenen Nasa mit der deutschen «tageszeitung» gesprochen. Als sie gemerkt hätten, dass sie zu viel abholzten, hätten die Nasa Änderungen beschlossen: Sie stellen keine Holzkohle mehr her, pflanzen Wald rund um die Quellen und fangen in der Regenzeit Wasser auf, um nicht mehr auf Tanklaster angewiesen zu sein.
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