Berner Solaroffensive: Wo in den Bergen Solarkraftwerke gebaut werden sollen. bkw
Visualisierung der geplanten alpinen Solaranlage Schwandfäl in Adelboden, an der die BKW beteiligt ist.Der bernische Stromkonzern BKW wartete am längsten, bis er seine alpinen Solarprojekte auf den Tisch legte. Am Dienstag nun präsentierte BKW-Chef Robert Itschner vor den Medien sechs alpine Projekte, welche die BKW in Eigenregie baut oder an denen sie beteiligt ist.
Die Karte könnte den Eindruck erwecken, dass fast das ganze Oberland mit Solarpanels zugepflastert wird. Dem ist nicht so. Die Anlagen sind zwar gross für die Schweiz, aber verglichen mit solaren Freiflächenanlagen im Ausland doch eher bescheiden.Vor allem hat der Kanton mit runden Tischen, zu denen auch die Naturschutzverbände eingeladen waren, bereits eine Vorauswahl vorgenommen.
Dort war die Idee von alpinen Solaranlagen überhaupt erst entstanden. Es folgte eine wahre Flut von Projekten – und damit Opposition. Das kantonale Solargesetz scheiterte im Wallis an der Urne. Noch diese Woche am gleichen Abend werden die Gemeinden Saanen, Zweisimmen und St. Stephan über die beiden Grossprojekte der Solsarine zu befinden haben. Weil Teile der Anlagen über Saaner Boden hinausgehen, braucht es die Zustimmung der beiden weiteren Standortgemeinden. Die Exekutive von St. Stephan beantragt der Gemeindeversammlung ein Ja, weil es sich um ein regionales Projekt handelt.
Speziell ist die Ausgangslage für die Anlage am Schiltgrat. Die Industriellen Betriebe Interlaken haben als Planerin das Ja der Landeigentümerin, der Bergschaft Schilt. Der Gemeinderat von Lauterbrunnen könne in Eigenkompetenz über die Anlage mitten im Skigebiet entscheiden, sagt Projektleiter Christoph Stalder.
Und trotz erleichtertem Verfahren haben Naturschutzverbände faktisch ein Vetorecht. Weil die alpinen Solarkraftwerke schon bis Ende 2025 einen Teil der Stromproduktion ins Netz einspeisen müssen, fliegt ein Projekt schon aus Zeitgründen aus dem Rennen, wenn Schutzorganisationen es vor Gericht anfechten sollten.Die runden Tische des Kantons seien zwar nützlich gewesen, sagt Lorenz Heer, Geschäftsführer von Pro Natura Bern.
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