Kein Schweizer Klimaforscher hat sich so lange auf der Bühne der internationalen Klimaforschung und -politik bewegt wie Andreas Fischlin. Im Gespräch erzählt er über die Zukunft des Planeten, Grenzerfahrungen und einen kapitalen Fehler.
Der letzte Auftritt: Klimaforscher Andreas Fischlin vor dem Kongresszentrum in Interlaken, wo derzeit der Weltklimarat IPCC tagt.Schwarzer Anzug, rote Krawatte. So tritt Andreas Fischlin meistens auf. Auch in Interlaken in diesen Tagen, wo sich der Weltklimarat IPCC versammelt hat. Der Klimaforscher ist inzwischen 73 Jahre alt. Müdigkeit spürt man allerdings im Gespräch auch nach dreissig Jahren IPCC-Arbeit nicht.
Es läuft wie fast immer. Harzig, diesmal sogar sehr harzig. Indien zum Beispiel will Sätze, an denen wir monatelang geschliffen haben, umformulieren. Auch andere Staaten wie Saudiarabien bremsen die Verhandlungen immer wieder. Oft geht es nicht um den Inhalt, sondern bloss darum, wie genau und von wem eine Aussage formuliert ist.
Dieser Vorwurf ist unangebracht. Ich musste bei meiner politischen Arbeit in der Schweizer Delegation viel Gespür dafür entwickeln, was wissenschaftlich belegt ist, was politisch. Ich habe bei den Verhandlungen immer strikt getrennt. Bei der Arbeit im IPCC gilt es umso mehr, diese Trennung zwischen Politik und Wissenschaft kompromisslos einzuhalten. Bedeutsame wissenschaftliche Fakten müssen klar beschrieben werden, ungeachtet dessen, ob das politisch jemandem passt oder nicht.
Ja. Klimaskeptiker warteten damals nur darauf, dass uns ein Fehler passiert. Ich selbst kam bei dieser Arbeit während eines halben Jahres an meine physischen Grenzen, schlief kaum noch, war total erschöpft. Ich wollte in meinem Kapitel ja keinen Fehler machen. Deshalb wollte ich auch wissen, warum diese Fehlleistung im Kapitel Asien passieren konnte. Die Autoren haben leider warnende Stimmen aus den Begutachtungsrunden fehlinterpretiert.Ich hoffe nicht.
Switzerland Neuesten Nachrichten, Switzerland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Schweizer retournieren am meisten Pakete - Schweizer BauerDie Schweizer Konsumenten sind laut einer Auswertung des Paketdienstes DPD Europameister im Retournieren von Paketen. Hierzulande wird fast jedes dritte «Päckli» wieder zurückgeschickt. Gemäss der Auswertung wurden letztes Jahr 28 Prozent der Pakete zurück an den Absender geschickt. Damit sei die Retouren-Quote erneut gestiegen, teilte der Paketdienst DPD am Donnerstag mit. Dies sei erstaunlich, weil […]
Weiterlesen »
Wie sich der Krieg auf die Schweizer Bauern auswirkt - Schweizer BauerDie indirekten Effekte des Kriegs in der Ukraine für die Schweizer Landwirtschaft sind massiv – auch wenn die Mehrkosten letztes Jahr tiefer ausgefallen sind als befürchtet. Eine Entspannung ist nicht in Sicht. Der Krieg in der Ukraine bedeutet nicht nur Verlust von Menschenleben und Infrastruktur, sondern lähmt auch die Wirtschaft – und zwar weltweit. Insbesondere […]
Weiterlesen »
Zürcher Finanzdirektor: Kein Anlass für eigene Massnahmen wegen Credit SuisseDer Zürcher Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) hat den Kurssturz der Credit Suisse Aktie und die 50-Milliarden-Hilfsaktion der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in diesem Ausmass nicht erwartet.
Weiterlesen »
Börsenbericht vom 16. März 2023 – Schweizer Börse schliesst deutlich im PlusBörsenbericht vom 16. März 2023: Schweizer Börse schliesst deutlich im Plus: Die Erleichterung über die SNB-Hilfe für Credit Suisse sorgte am Schweizer Aktienmarkt für steigende Kurse.
Weiterlesen »
Zweifel realisiert erneut neuen Rekord - Schweizer BauerFür die Firma Zweifel Pomy-Chips gilt offenbar: Nach dem Rekordjahr ist vor dem Rekordjahr. Das Unternehmen verkaufte im Geschäftsjahr 2022 so viele Snacks wie nie, nachdem bereits der Umsatz im Jahr davor auf ein neues Höchstniveau geklettert war. Vor allem im Gastronomie- und Conveniance-Bereich sei man weiter gewachsen, teilte die Zweifel Pomy-Chips AG am Donnerstag […]
Weiterlesen »
Zorn der Landwirte – Grosse Verluste für Koalition - Schweizer BauerDie niederländischen Wähler haben der Regierung von Premier Mark Rutte bei den Provinzwahlen einen dramatischen Denkzettel verpasst. Einen erdrutschartigen Sieg verbuchte dagegen nach vorläufigen Ergebnissen die neue populistische Bauer-Bürger-Bewegung BBB. Sie profitierte von der Unzufriedenheit der Wähler und wurde auf Anhieb stärkste politische Kraft. Das geht aus den vorläufigen Ergebnissen hervor, die der TV-Sender NOS […]
Weiterlesen »