Die Asylministerin macht sich ein Bild von der gestressten Grenzstadt und besucht ein Asylzentrum. «Eine positive Geste», sagt der Stadtpräsident danach. Doch das Problem, das bleibt vorerst.
Probleme, aber kein Chaos: Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider lässt sich von einem Zollbeamten die Lage vor Ort erklären.Sie sind im Warten vereint. Ein Dutzend Journalistinnen und Journalisten, dazu mehrere Polizisten und Beamtinnen stehen am Montagmittag vor einem ältlichen Gebäude am Bahnhof Chiasso und starren eine verschlossene, blickdichte Glastür an. Jeden Augenblick soll hier Elisabeth Baume-Schneider hinaustreten.
«Così non si può continuare», rufen sie in Chiasso. So kann es nicht weitergehen. Sie fühlten sich alleingelassen, sagt Bruno Arrigoni, Chiassos Bürgermeister.Foto: Keystone Trotzdem bleiben immer mehr Menschen auf der Flucht im Südkanton hängen. Im Balkan hat sich die Route verändert, auch übers Mittelmeer kommen wieder mehr Leute. Die Bilder aus Lampedusa gingen um die Welt.Das SEM sprach zwar bereits im Sommer in Zusammenhang mit der Südgrenze von einem «erhöhten Migrationsdruck». Und die Zollbehörden erhielten Verstärkung – von 15 Personen.
Gegenüber dieser Zeitung sagte sie Anfang Oktober: «Systematische Kontrollen an den Binnengrenzen dürfen nur eingeführt werden, wenn eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Ordnung oder die innere Sicherheit vorliegt. In einer solchen Situation sind wir nicht.» Noch einmal geht die Tür zur Asylunterkunft am Bahnhof Chiasso auf. Wieder Aufregung im Medienpulk. Diesmal ist sie es tatsächlich. Elisabeth Baume-Schneider tritt aus der Tür, flankiert von ihren Mitarbeitern und im Gespräch mit Grenzbeamten. Sie wird noch dem nahen Auto-Grenzübergang einen Besuch abstatten, gegenüber den Medienvertreterinnen und -vertretern will sie nichts sagen.
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