Ein Branchenmagazin rät Journalist:innen zur Selbstvermarktung. Zum Beispiel auf Linkedin. Muss das sein?
Facebook ist tot, Twitter ist tot, und ich selbst fühl mich auch nicht so gut. Grund ist das, was übrig ist, seit die beiden textfokussierten Plattformen für Journalist:innen nutzlos oder ungemütlich geworden sind: das «Karrierenetzwerk» Linkedin.
Linkedin ist der Fitnessguru unter den sozialen Netzwerken: entspannt, erfolgreich, positiv, aber auch fordernd, besonders in der Selbsterfindung. Auf Linkedin wird jede Sitzung zum «Kickstart» für ein neues disruptives Businessmodell, selbst wenn es nur um die Anschaffung einer Siebträgermaschine für das Büro geht. Wer auf Linkedin etwas postet, hält eine aufwendige Dankesrede auf sich selbst, dann hagelt es Gratulationen und Applaus.
Linkedin ist wie Body Positivity, die Bewegung, die Frauen mit ihren imperfekten Körpern versöhnen soll, um ihnen dann noch mehr Jeans zu verkaufen: Klingt im ersten Moment irgendwie nett, reproduziert aber auch nur die zermürbenden Schönheitsideale und Leistungsdogmen der Gesellschaft im Hyperkapitalismus.
Statt Selbstvermarktungstipps wäre doch angesichts dessen ein Aufruf zum kollektiven Widerstand angebracht, denkt man sich noch, bevor man zu viel Zeit auf Linkedin verscrollt hat und sich fühlt, als wäre einem der Kopf amputiert worden. Und was hat man gelernt? Kein Kopf? Kein Problem! Deine grösste Schwäche kann deine grösste Stärke werden.
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