Für viele ist es schlicht nicht vorstellbar, dass es in einem der reichsten Länder der Welt Menschen gibt, die jeden Rappen umdrehen müssen. Menschen, die oft nicht wissen, ob etwas zu essen auf den Tisch kommt, weil es hinten und vorne nicht reicht.
Jeden Tag stehen etwa 300 Menschen an der Zürcher Langstrasse Schlange. Der Grund: Sie wollen etwas essen.
Passend zum Thema Passiert etwas Unvorhersehbares, sind es eben diese Menschen, die als Erstes auf Hilfe angewiesen sind. Wie sieht also der Alltag von Menschen aus, die in unserer reichen Schweiz jeden Rappen umdrehen müssen? 00:26 Video Alexandra Odermatt: «Zuerst kamen die Betreibungen, dann kam die Lohnpfändung» Aus DOK vom 28.03.2024. abspielen. Laufzeit 26 Sekunden. «Als ich das erste Mal hierherkam, fühlte ich mich minderwertig», sagt Odermatt, während sie im Betreibungsamt steht. «Weil mir etwas passiert ist, das ich nicht selbst steuern konnte.»
Mittlerweile sind so viele Leute darauf angewiesen, Schnäppchen machen zu können. Autor: René Burger Rutschte in Schulden Zuflucht fand er im Alkohol. Am Höhepunkt seiner Sucht trank er trotz knappem Budget schon nach dem Aufstehen eine Flasche Wein. Freiwillig auf der StrasseFür Moritz, der seinen richtigen Namen nicht nennen will, sind 15 Franken pro Tag bereits Luxus. Er lebt auf den Zürcher Strassen von gut 100 Franken im Monat. Freiwillig, wie er selbst beteuert. Denn eigentlich bekommt er eine Rente von 1830 Franken ausbezahlt. Er verzichtet auf eine Wohnung, weil er zuerst seine Schulden abzahlen will.
01:30 Video Moritz: «Bald werde ich an meiner jetzigen Situation etwas ändern» Aus DOK vom 28.03.2024. abspielen. Laufzeit 1 Minute 30 Sekunden. Moritz trinkt nicht, raucht nicht, konsumiert keine Drogen. Und er hat einen strukturierten Tagesablauf. «Wichtig ist, dass du als obdachlose Person nicht aufhörst zu träumen», sagt Moritz.
Dabei machen ihm seine Depressionen immer wieder zu schaffen. Sechs verschiedene Pillen muss er täglich nehmen, um funktionieren zu können: gegen Typ-2-Diabetes, Blutdruck, Depressionen, dazu einen Magenschoner. «Heute ist eher ein schlechter Tag», sagt Strahm, nachdem die Kinder gegangen sind. «Ich bin ziemlich angespannt.»
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