Après-Ski-Kultur: Schweizer Skigebiete bleiben verschont, während Österreich die Partymeilen ausbaut

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Après-Ski-Kultur: Schweizer Skigebiete bleiben verschont, während Österreich die Partymeilen ausbaut
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Dieser Artikel beleuchtet die wachsende Bedeutung der Après-Ski-Kultur im Wintersport und den Kontrast zwischen Schweizer Skigebieten und Österreichs Partyzentren. Es wird die Geschichte des Genres, die Popularität von DJs wie Mike Rytz (DJ Mosbi) und die Entwicklung des «Alko-Pop» gezeigt, der dieAprès-Ski-Szene dominiert. Der Artikel spricht auch die Auswirkungen der Pandemie auf die Branche an und die Wiederbelebung der Partystimmung in österreichischen Skiorten.

Schweiz er Skigebiete bleiben von exzessiver Après-Ski -Kultur weitgehend verschont. Ein österreich ischer Tourismus ort hingegen reagiert mit harten Strafen auf das ausufernde Halligalli. Mitte März ist es wieder so weit. Der Poolrace von Wengen ist eine feste Grösse im Schneegaudi-Kalender. Menschen auf Ski überqueren mit Anlauf einen 30 Meter langen Pool mit eiskaltem Wasser. Wer es schafft, kommt eine Runde weiter. Wer taucht, fliegt raus – und steht in sehr nassen Skischuhen da.

Was für ein Gaudi!An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.Skigebiete sind Partyzonen. Der Poolrace ist ein Event, den man nicht versteht, wenn man Après-Ski nicht versteht. Das Bier fliesst in Strömen, es wird gefeiert und getanzt. Zum Zweck des Skisportausklangs hat sich ein Musikgenre etabliert, das Menschen mit sensiblen Ohren in die Flucht schlägt und andere in jene Euphorie versetzt, deretwegen sie erst Winterferien buchen. Der Faktor Après-Ski wird im Wintertourismus bedeutender, er ist insbesondere für grosse Skigebiete Teil einer Differenzierungsstrategie im Buhlen um die Gäste: Ist das Unterhaltungsangebot attraktiver als bei der Konkurrenz, zieht die Destination mehr Volk an.Mike Rytz ist einer, der weiss, wie man die Festhütte zum Kochen bringt. Als DJ Mosbi legt der 37-Jährige etwa in der Tipi-Bar an der Lenk auf, sein nächster Auftritt ist am 22. Februar. Wer nach dem Skitag von der Talstation des Berner Oberländer Skigebiets her unterwegs ist, kommt dort vorbei und bleibt mit hoher Wahrscheinlichkeit noch ein wenig hängen.Ritz macht das nebenberuflich. Unter der Woche ist er Baggerfahrer bei einer Baufirma. «Der Winter ist mittlerweile meine Hauptsaison», sagt der Mann aus Längenbühl in der Nähe von Thun. Früher schon hat er bei Bar- und Pub-Festen aufgelegt. Nach einem Unterbruch, weil er Vater wurde, hat er sich – nicht nur, aber insbesondere – als Après-Ski-DJ einen Namen gemacht. Er bezeichnet sich selbst als Open Format DJ, er legt also querbeet auf. Wichtig ist nur, dass das Stimmungshoch anhält. Er passt die Musik dem Publikum an. «Wenn viele ältere Semester darunter sind, bringe ich mehr 70er-, 80er- und 90er-Hits. Doch je jünger die Leute, umso mehr ist aktuelle Après-Ski-Musik gefragt.» Also Musik, die weniger durch kompositorische Raffinesse als durch ihre aufpeitschende Wirkung auffällt. Refrains, die man schon bei der ersten Wiederholung problemlos mitsingen kann. Ein Alphütten-Hit, der bei DJ Mosbi nicht fehlen darf, ist «Auffe aufn Berg», fast schon ein Klassiker von Jägermeister DJ Alex aus dem Jahr 2016. «Auffe aufn Berg und oba mit de Ski / Eine in die Hüttn und die Händ in die Höh / Aussa mit de Hasal und ei mim Jagertee / Oida, des is schee, he», heisst es da im Refrain.In den letzten Jahren habe sich im Genre einiges getan, sagt Rytz. Allen voran bayrische und österreichische Musiker, es sind mehrheitlich Männer, haben sich auf die Skihütten-Musik spezialisiert. Früher gab es nur DJ Ötzi, heute gibt es Dutzende Après-Ski-Hits-Produzenten. Eine der Grössen der Szene ist der Tiroler Matty Valentino. Sein aktueller Song, den er mit der bayrischen Sängerin Anja Bavaria veröffentlicht hat (sie nennt ihr Genre «Alko-Pop»), heisst «Ski you later». Schon die ersten Zeilen haben das Wesentliche intus: «Eh oh / schau da den Schnee o / es is erst oans / doch a Jagertee geht scho.» Alles richtet sich nach dem Glücksgefühl und nach dem nächsten Refrain. Für Mike Ritz ist das Schöne, dass Après-Ski «eine Party für alle» sei. «Allen gehts gleich: Sie haben einen Tag auf der Piste erlebt und wollen das Glücksgefühl verlängern.» Weil jede Saison eine Menge neuer Après-Ski-Songs auf den Markt kommen, muss der DJ «up to date» sein. Er nutzt Social Media wie Tiktok, um die Trends aus den anderen Après-Ski-Destinationen aufzuspüren.Die treibende Kraft dieser Entwicklung im Wintertourismus ist Österreich. Wintersportorte wie Ischgl, Saalbach-Hinterglemm oder Kitzbühel haben in den letzten Jahrzehnten ihre Kapazitäten massiv ausgebaut. Nicht nur in Sachen Bergbahnen, Pistenkilometern und Hotelbetten: Auch die Unterhaltungsindustrie hat zugelegt. Und wie. In den Bergdörfern sind ganze Partymeilen entstanden., als Winter-Mallorca, das insbesondere viele deutsche Touristinnen und Touristen anlockt. Zu Beginn der Coronapandemie galten die dortigen Après-Ski-Partys als Ansteckungsherd. Der Imageschaden war aber nicht nachhaltig. In Lokalen wie dem Kuhstall oder der Trofana Alm gibt es wieder während der ganzen Saison Ballermann-Stimmung. Es ist kein Zufall, dass das Après-Ski-Genre dem Soundtrack zum Mallorca-Partytourismus sehr ähnel

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