Eine stillgelegte Deponie der EMS-Chemie ist im Fokus der Bündner Behörden. Diese finden aber, das Areal müsse nicht saniert nur überwacht werden. Obwohl ein krebserregender Stoff ins Grundwasser sickern könnte.
Jahrzehntelang betrieb die Ems-Chemie eine Deponie auf ihrem Werksgelände. Seit den 1990er-Jahren ist diese aber stillgelegt. Messungen der Behörden weisen seitdem Spuren von Trichlorethylen im Grundwasser der Umgebung auf, einem nicht abbaubaren Lösungsmittel, das als krebserregend gilt.
«Die Folgen, sofern dies Folgen haben wird, erlebt man vielleicht erst in 50 Jahren. Dann sind wir alle nicht mehr da», meint Pius Federspiel, ein pensionierter Vermesser, der in Domat/Ems aufgewachsen ist. Er hat kürzlich einen Leserbrief geschrieben, in dem er die Behörden auffordert, sich für eine Sanierung der belasteten Deponie einzusetzen. Die Frage dränge sich auf, ob man die Situation einfach so lassen könne.
2.4 Kilometer von der alten Deponie entfernt liegt das Grundwasser-Pumpwerk Bagliel, wo das Lösungsmittel Trichlorethylen ebenfalls seit Jahren festgestellt wird. Ob der Stoff im Pumpwerk von der Deponie stammt, kann aber trotz jahrelanger technischer Untersuchungen des Grundwassers auf der Strecke zwischen dem Pumpwerk und dem Deponiegelände nicht eindeutig erwiesen werden.
Weniger Sorgen um das Trinkwasser macht sich Erich Kohler, Gemeindepräsident von Domat/Ems. Nicht nur, weil die Trichlorethylen-Konzentration im Pumpwerk 10- bis 20-mal tiefer als der gesetzliche Grenzwert liege, sondern auch, weil das Wasser mit regionalem Bergquell-Wasser vermischt werde. In Zukunft noch mehr als heute: «Wir schliessen unsere Wasserversorgung an diejenige von Tamins an und werden in Zukunft zusätzliche 50 Prozent Bergquellwasser beimischen.
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