Sie ist die zurzeit umstrittenste Politikerin Deutschlands. In ihrer zweiten Heimat im Kanton Schwyz findet man Alice Weidel hingegen «unauffällig und anständig». Wie geht das auf?
Die Parteivorsitzende lebt seit mehreren Jahren mit ihrer Partnerin und zwei Kindern in Einsiedeln SZ.
Eine Woche später, eine komplett andere Szenerie. Weidel spaziert in Daunenjacke und mit der Mütze tief in die Stirn gezogen durch Einsiedeln im Kanton Schwyz. Ohne Kameras, ohne Bodyguards, ohne AfD. Ein Landmaschinengeschäft und eine Bushaltestelle, ein paar Einfamilienhäuschen, mehrheitlich in die Jahre gekommene Wohnblöcke, eine moderne Überbauung mit einem Café, das auch Bäckerei und Dorflädeli und Postfiliale ist. Mittendrin steht eine grosse Kirche.«Hier kann ich Kraft tanken, in Berlin bekomme ich extrem viel ab.»Foto: Michael Buholzer
Der «Blick» schrieb 2019, als der Umzug nach Einsiedeln bekannt wurde, Weidel wohne in einer Maisonettewohnung. Und veröffentlichte ein Foto des Hauses. Danach habe sie erste Drohbriefe erhalten, sagte Weidel später in einem Interview.Foto: Taddeo Cerletti Nur niemandem auf die Füsse treten. Es scheint auch die Strategie Weidels in Einsiedeln zu sein. Sie will keinen Ärger, sie will nicht auffallen. Etwa wenn es um ihre Kinder geht. Aber auch bezüglich der Schweizer Politik. Von dieser hält sie sich fern – mit wenigen Ausnahmen.Seit letztem November führt Weidel in der «Weltwoche» ein «Politisches Tagebuch». Darin geht es hauptsächlich um die deutsche Politik.
So offen das Weidel erzählt – bei der SVP heisst es seit Jahren: Man habe keine offiziellen Kontakte zu ausländischen Parteien. Ein Grundsatz, den SVP-Doyen Christoph Blocher persönlich predigte, der sich 2016 etwa weigerte, mit AfD-Politiker Alexander Gauland in der SRF-Sendung «Arena» aufzutreten.die Runde macht. An einem Wahlkampfanlass von Kanzlerkandidatin Alice Weidel wird eine persönliche Videobotschaft von «Üli Maurer» angekündigt.
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