Der Text handelt von der Beisetzung von Schwester Arnolda, einer Chloschterfrou, die ihr Leben den Ärmsten widmete. Der Autor teilt persönliche Erinnerungen an die Chloschterfroue und deren wichtige Rolle in der Gesellschaft.
Kürzlich nahmen meine Frau und ich am Beisetzungsgottesdienst für Schwester Arnolda im Kloster Baldegg teil. Sie, eine Entlebucherin aus Flühli, hat ihr Leben den Ärmsten gewidmet und war fast dreissig Jahre Leiterin der Station Maganasse in Äthiopien. Im zentralen Hochland von Abessinien hat sie als Chloschterfrou eine Schule aufgebaut und sich um die Armen und Kranken gekümmert; man wird sie dort noch lange verehren und nicht vergessen.
Während der Trauermesse wurden bei mir Kindheitserinnerungen wach. Im Vorschulalter durfte ich mit meinen Eltern nach Sarnen pilgern und in der dortigen Kirche das Jesuskind bewundern. Dabei wurden uns zwei Chloschterfroue aus Romoos vorgestellt, Pia und Mechthild waren ihre Ordensnamen. Und mit acht Jahren musste ich für eine Blinddarmoperation ins Spital Luzern. Die Pflege leisteten fast ausschliesslich Chloschterfroue. Ja, und dann waren auch alle Jahre in den Sommerferien die «Basler Meitschi» bei uns in Romoos zu Gast; insgesamt gut 30 Schulmädchen, allesamt Waisenkinder aus der Stadt Basel, einquartiert in der Dépendance vis-a-vis dem Hotel Kreuz und ausnahmslos betreut von Chloschterfroue. Für uns Schulbuben war das eine gute Zeit, jeder hatte temporär für ein paar Wochen seinen Basler Schatz. Damals, vor 65 Jahren, zählte das Kloster Baldegg mehr als 1000 Chloschterfroue. Viele von ihnen waren als Missionsschwestern auf der weiten Welt tätig. Dabei stand nicht das Missionieren im Vordergrund, sondern ihre Hilfe für bedürftige und kranke Menschen. Im Alter sind sie heimgekehrt und haben schliesslich auf dem grossen Klosterfriedhof ihre letzte Ruhe gefunden. Und heute? Es ist kein Geheimnis, die Ordenskongregationen plagen grosse Nachwuchssorgen. Schwester Arnolda steht stellvertretend für alle als Vorbild da. Ob die Gesellschaft all ihre Arbeiten genügend zu schätzen weiss? Wohl kau
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