Zwei Studierende haben Lagerungsschalen zur Ultraschall-Untersuchung von Babys hergestellt, welche derzeit in der Mongolei zum Einsatz kommen. Die Erfinderin und der Überarbeitende berichten.
Zwei Studierende haben Lagerungsschalen zur Ultraschall-Untersuchung von Babys hergestellt, welche derzeit in der Mongolei zum Einsatz kommen. Die Erfinderin und der Überarbeitende berichten.Die ehemalige Studentin Isabelle Cadaroski der Fachhochschule Nordwestschweiz für Technik in Brugg-Windisch entwickelte vor sechs Jahren auf Initiative des Baarer Kinderarztes Raoul Schmid Lagerungsschalen für mongolische Babys.
Die konstruierten Lagerungsschalen, die zur Ultraschall-Untersuchung der Babys genutzt werden, bieten ein fundamentales Werkzeug zur Früherkennung von Hüftdysplasien. Das angeborene falsche Liegen des Hüftgelenks in der Gelenkpfanne kann so erkannt, behandelt und spätere Beeinträchtigungen verhindert werden. «Ein grosser Aspekt des Projektes war der Nutzen, den es mit sich bringt», berichtet Pascal Fürst.
Besonders in Entwicklungsländern werde dies problematisch, weiss Fürst. «Die Betroffenen werden oft in der Bewegung eingeschränkt, Laufen ist schlecht oder nur unter Schmerzen möglich.» Da die betroffenen Personen durch die körperliche Einschränkung oft arbeitsunfähig würden, sei ein selbstständiges Leben kaum realisierbar.Die Wichtigkeit der Früherkennung reicht also weit über das Säuglingsalter hinaus.
Im Jahr 2014 ging die mongolische Regierung das Problem an. Auf der Suche nach einer praktikablen Lösung wandte sich Kinderarzt Raoul Schmid 2016 an Christian Rytka, Dozent und Experte für Kunststofftechnik an der Hochschule für Technik FHNW. Dieser machte aus der Anfrage eine Bachelor-Aufgabe. Isabelle Cadaroski entwarf in ihrer Bachelor-Arbeit die Schale von null auf.
So wählte Fürst beispielsweise einen Kunststoff, der auch bei mehr Gewicht eine stabile Seitenlage der Babys ermöglicht. Ebenso wurde ein rutschfester Kantenschutz ergänzt. Mittlerweile sind rund 125 der Schalen im Einsatz und tragen aktiv dazu bei, dass lebenslange Einschränkungen durch Hüftdysplasien auch bei mongolischen Kindern verhindert werden können.
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