Michael Gwisdek war bereits zu DDR-Zeiten ein Star. Am Dienstag ist er im Alter von 78 Jahren gestorben.
«Dit reicht mir jetzt!»: Schauspieler und Regisseur Michael Gwisdek, hier bei Dreharbeiten zum Kinofilm «Kundschafter des Friedens».Mit «Familie Wöhler auf Mallorca» war Michael Gwisdek im Februar 2019 ein Quotensieger im Fernsehen. Mehr als vier Millionen schalteten den ZDF-Film ein. Das war typisch für Gwisdeks Karriere: Er war ein Charakterkopf – und zwar einer, bei dem die Leute gerne zuschauten.
Mit Filmen wie «Good Bye, Lenin!», «Boxhagener Platz», «Nachtgestalten» und «Oh Boy» war er ein deutscher Publikumsliebling. Auch im Fernsehen war er oft zu sehen: ob im «Tatort», bei «Bella Block» oder in «Donna Leon». Gwisdek sagte: «Komödie ist das Schwerste.» Aber er sei nicht festgelegt. «Charakterdarsteller würde ich gerne genannt werden.
Diese Situation prägte sein Regiedebüt «Treffen in Travers» mit seiner damaligen Frau Corinna Harfouch und ihm selbst in den Hauptrollen. Gwisdek verlegte die Auseinandersetzung mit der Ausgrenzung Andersdenkender ins historische Gewand. Das Publikum verstand den Gegenwartsbezug des aufmüpfigen Kostümdramas aber sehr genau. Damit wurde Gwisdek endgültig zum Idol all jener, die sich nicht mehr widerspruchslos anpassen wollten.
Auch mit weit über 70 hatte Gwisdek noch viel zutun. In einer Krimi-Serie auf ZDFneo spielte er den Leichenbeschauer Dr. Peter Kugel. In Lars Kraumes DDR-Drama «Das schweigende Klassenzimmer» gab er den Westradio hörenden Onkel. Mit Henry Hübchen und Thomas Thieme drehte Gwisdek die Komödie «Kundschafter des Friedens». Seine Beobachtung mit Mitte 70: «Ick komm’ nicht dazu, Rentner zu sein.
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