Mit einer sozialkritischen Fotoausstellung wollte Michael von Graffenried das Leben in einer US-Kleinstadt darstellen. Damit sorgt er für Furore und Protest.
Michael von Graffenried will den Alltag der Menschen ungeschönt darstellen. Der Blick in den Spiegel gefällt nicht allen.Der Berner Fotograf Michael von Graffenried ist bekannt für seinen gesellschaftskritischen Blick. Ob Bilder aus dem Algerienkrieg, eine Reportage über ein drogensüchtiges Paar oder über das älteste Nudistenzentrum der Schweiz, seine Bilder zeigen den Alltag der Menschen – ungeschönt.
Die Stadt, welche 1710 durch einen Vorfahren von Graffenrieds mitgegründet wurde, liegt im Bundesstaat North Carolina. Dort verläuft der Bible Belt, die konservative, protestantische Region des Landes. Während die weissen Stadtbewohner vorwiegend im wohlhabenden Stadtzentrum leben, ist die schwarze Bevölkerung meist in den ärmeren Gebieten am Stadtrand wohnhaft.
«Die Betrachter projizieren ihre eigene Angst in die Bilder», findet er. Diese Wirkung ist der Künstler gewohnt. Als er 2006 erste Fotografien aus New Bern in der Stadtgalerie, die vor allem von weissen Bewohnern frequentiert wird, ausstellte, äusserten diese bereits Sorge über einen schlechten Eindruck.
Nicht nur schwarze Personen werden von von Graffenried in unvorteilhaften Situationen abgebildet. Auch die weisse Bevölkerung ist davor nicht gefeit.«Ich hätte die Fotos nicht machen können ohne Einbindung in die Gemeinschaft», findet der Künstler. Zugang zur schwarzen Bevölkerung fand er in einer baptistischen Kirche. Er habe die Menschen kennen gelernt und sie in ihrem persönlichen Umfeld abgelichtet.
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