In Elm im Kanton Glarus kam es zu einem beunruhigenden Zusammentreffen zwischen einem Wolf und einem vierjährigen Jungen. Der Kanton Glarus hat daraufhin den Abschuss von zwei Wölfen verfügt.
Donnerstag in Elm im Kanton Glarus ereignete sich ein beunruhigendes Zusammentreffen. Ein Wolf soll sich einem vierjährigen Jungen namens Sebastian genähert haben. Der Junge spielte zusammen mit seiner Schwester vor dem Hof, erzählte seine Mutter Helen Rhyner-Luchsinger der «Südostschweiz». Rhyner-Luchsinger machte den Vorfall auch in einem offenen Brief an den Glarner Regierungsrat öffentlich. An diesem Tag plauderten sie mit ihrer Schwiegermutter und einer Kollegin vor dem Stall.
«Sebastian rutschte am Hang hinter dem Stall im Schnee, gegen elf Uhr bemerkte ich plötzlich, dass 50 Meter oberhalb zwei Wölfe standen», so Rhyner-Luchsinger im Brief. Die Wölfe zeigten keine Furcht vor Menschen. Rhyner-Luchsinger rief laut nach ihrem Sohn. «Wir rannten ihm zu dritt entgegen und schrien, was wir konnten. Sebastian bekam Angst und rannte uns entgegen», heisst es im Brief weiter. Einer der Wölfe folgte ihm sogar bis auf 30 Meter Abstand. «Der andere Wolf blieb stehen und beobachtete die Situation», so die Mutter zur «Südostschweiz». Die Gruppe schrie laut, «aber die Wölfe interessierten das nicht, sie zeigten keine Furcht vor uns Menschen», erzählte Rhyner-Luchsinger. Erst, als ihr Sohn wieder bei ihnen war, kehrte der Wolf um. «Muss ich jetzt mit dem Gewehr in den Stall, um mich und meine Kinder zu beschützen?», fragt die Mutter im Brief. Seit Dezember gibt es Wolfsbeobachtungen in Dorfnähe. Der Kanton Glarus teilte am Freitag in einer Medienmitteilung mit, dass ab sofort der Abschuss von zwei Wölfen verfügt wird. «Seit Mitte Dezember 2024 wurden in den Dörfern Matt, Engi und Elm Wölfe in unmittelbarer Umgebung zu bewohntem oder stark frequentiertem Gebiet beobachtet», heisst es in der Medienmitteilung. Der Kanton bestätigt in der Medienmitteilung den Vorfall in Elm. «Obwohl sich anwesende Erwachsene mit lauten Rufen in Richtung des Kindes bewegten, näherte sich der Wolf zuerst weiter dem Kind, bis er sich schliesslich entfernte», so der Kanton. Aus den verschiedenen, dokumentierten Beobachtungen gehe hervor, dass die Wölfe keine Scheu vor den Menschen zeigten. Dies sei gemäss geltendem Konzept Wolf Schweiz des Bundesamtes für Umwelt ein problematisches Wolfsverhalten. «Das zuständige Departement Bau und Umwelt verfügt den Abschuss von zwei Wölfen im Abschussperimeter zwischen Engi und dem Waffenplatz Wichlen», so der Kanton. Die Wildhut werde mit dem Vollzug des Abschusses beauftragt.
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