Eine Analyse der Zeitung zeigt, dass der starke Immobilienmarkt im Kanton Zug dazu führt, dass viele Zugerinnen und Zuger in angrenzende Gemeinden ziehen, wo die Wohnungen bezahlbarer sind.
Sie sind im Kanton Zug aufgewachsen und verankert, und: Sie wollen eigentlich auch im Kanton Zug bleiben. Doch die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung treibt jährlich Hunderte Zugerinnen und Zuger über die Kantonsgrenze in benachbarte Gemeinden. Die Analyse unserer Zeitung zeigt erstmals das Ausmass dieser Wohnflucht .Geschichten wie die der Familie Werder kennt so gut wie jeder, der im Kanton Zug aufgewachsen und verankert ist.
Eine Datenanalyse unserer Zeitung zeigt nun erstmals das Ausmass dieser Wohnflucht – wie man das Phänomen nennen könnte (Infos zu Daten siehe Box am Artikelende). Die Familie Werder ist fiktiv. Sie steht allerdings für unzählige der Redaktion bekannte Familien, Paare und Einzelpersonen, die in den vergangenen Jahren aus dem Kanton Zug in angrenzende Gemeinden gezogen sind.Dieser Wohnflucht zugrunde liegt der anhaltend stark boomende Zuger Immobilienmarkt. So sind im Gegensatz zu den Zuger Gemeinden Wohneigentum und Mietwohnungen in den umliegenden Gemeinden noch bezahlbar.ausgewertet hatte: Dazu wurden im vergangenen Jahr alle ausgeschriebenen Mietwohnungen analysiert. Dabei zeigt sich bei den 4- respektive 4½-Zimmer-Wohnungen deutlich, weshalb die Zuger fliehen: Während in der Stadt Zug lediglich rund 20 Prozent dieser Wohnungen für 2000 Franken und weniger pro Monat gemietet werden konnten, entsprachen in Arth rund 75 Prozent aller Mietwohnungen diesem Budget.Dass es sich bei diesem Viertel aller Zuger Wegzüge zu einem grösseren Teil um potenzielle Wohnflucht handelt, zeigt der nähere Blick auf den Wanderungssaldo der Gemeinden. Mit diesem wird ersichtlich, in welche Gemeinden viel mehr Zugerinnen und Zuger ziehen, als dass aus diesen Gemeinden Leute in den Kanton Zug zügeln – es sich also nicht um einen gewöhnlichen Austausch der Bevölkerung handelt. Rund ein Viertel all jener, die den Kanton Zug verlassen haben, sind in den Jahren 2011 bis 2021 in eine dieser Gürtel-Gemeinden gezoge