Ein Gelehrter hauste einst im Keller der Solothurner Kantonsschule. Auf den Spuren eines rätselhaften Mannes.
Ein langer Gang im Keller einer Schule. Es ist dunkel. In einem Luftschutzkeller beugt sich ein grosser, hagerer Mann über ein Buch. Er lebt hier, schläft auf einem Feldbett und isst oft ein Hirse-Gericht mit Spinat und rohem Ei. Er darf nur dann an die frische Luft, wenn kein Schulbetrieb herrscht, weil er sonst Schülerinnen und Schüler irritieren könnte.
«Wo meine Werke sind – da kann auch ich sein. Und wo ich bin – da ist mein Werk», dürfte er sinngemäss gesagt haben. Dies schreibt Rolf Weber, der sich jahrelang mit der Person und dem Forscher Wilhelm Kaiser beschäftigt hat. Es ist eine Geschichte, die bis heute in den Gängen der Kantonsschule Solothurn erzählt wird, vom Kantigeist.
Er war den Antroposophen zu wissenschaftlich. Autor: Rolf Weber Autor eines Artikels über Kaiser In diesen Kreisen eckte er aber nach einer gewissen Zeit an, weil er es wagte, Rudolf Steiner zu korrigieren, schreibt Rolf Weber. Für die Anthroposophen war dies eine Unverschämtheit. Aufgrund seiner Nähe zur Anthroposophie war Kaiser aber auch in der Wissenschaft nicht als Forscher akzeptiert.
Tatsächlich hatte Kaiser auch andere Zimmer und Wohnungen, störte dort aber früher oder später die anderen Mieterinnen und Mieter mit seiner nächtlichen Arbeit. Mit der Zeit wurde er in der Kantonsschule als schrulliges Original geduldet. Statt ins Wohnen investierte er das wenige Geld lieber in die Publikation und den Druck seiner Werke, schreibt Rolf Weber.
Es war nicht tragisch, denn er wollte forschen und hat das getan. Autor: Nivetha Nagabala Fachmittelschülerin Seine Aufzeichnungen seien faszinierend, findet Sidra Ramo, die sich im Rahmen der Klassenarbeit damit beschäftigt hat. Kaiser habe einen anderen Weg eingeschlagen als alle anderen und sei dabei geblieben. «Er war nicht verrückt, war intelligent, aber er hat sein Wissen anders eingesetzt.
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