Unser Kolumnist schreibt, wie die Überwachung auf dem Schulweg vor der Digitalisierung funktionierte. Und er hat einen interessanten Vorschlag.
Also so wie ich das sehe von der Gartenwirtschaft her, vermisst der Noah sein Mami nicht. Auch wenn die Stimme aus dem Lautsprecher dies behauptet. Schliesslich sitzt er ganz zufrieden bem Geissböckli im Streichelzoo. Jedenfalls bis ihn das erleichterte Mami nach ein paar Minuten naserümpfend wegzerrt.
Wir am Tisch nehmen dieses Episödchen zum Anlass, Erlebtes und Gehörtes über an Fasnachtsumzug oder Gewerbeausstellung verlorene Kinder auszutauschen. Besorgte Eltern verpassen ihren Kleinen neuerdings Uhren oder Armbänder zur Überwachung. In Kriens willigten viele Eltern ein, den Schulweg ihrer Kindergärtler mit gechippten Teddybären verfolgen zu lassen. Damit wollen die Behörden Gefahrenstellen erkennen und die Sicherheit erhöhen.
So digitales Zeugs brauchten wir früher nicht. Der Schulweg war auch so überwacht. Bis zur Hauptstrasse war das aus dem Stubenfenster schauende Grosi zuständig, dann begleitete uns Onkel Paul bis zur Abzweigung Bahnhof, die Frau des Schreinermeisters war Zonenchefin nach der Brauikurve, ab Chäsi der Teufweidbauer. Blieben noch der Chrämer, die Kioskfrau und ab Friedhofsmauer die Schulhausabwartin.
Soziale Kontrolle nennt man das. Ist in der Anonymität von heute schwieriger. Doch wie sollen die ständig überwachten Kinder noch unbeschwert Schneeballschlachten austragen, im Bach waten, träumend Schnecken sammeln? Mein Vorschlag: Mindestens einmal pro Woche vor und nach der Schule gilt im ganzen Kanton ein Fahrverbot für Motorfahrzeuge.
Am Samstag ist es so weit: Die Schweizer Nati startet gegen Ungarn ihr EM-Abenteuer in Deutschland. Wir haben mit zwei Ungarn aus der Zentralschweiz über ihre Heimat, die Gemeinsamkeiten mit der Schweiz und natürlich über Fussball gesprochen.Copyright © Luzerner Zeitung. Alle Rechte vorbehalten.
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