Die Spionage-App mSpy hilft gern bei der Überwachung der Partnerin. Einblick in eine düstere Branche. Teil 2.
Die Spionage-App mSpy bewirbt sich offiziell als Service für besorgte Eltern, die ihre Kinder schützen wollen. Doch sie hilft auch gern bei der Überwachung der Partnerin. Einblick in eine düstere Branche. Teil 2.Der Wunsch, die privaten Fotos einer anderen Person zu sehen, entspringt dem natürlichen menschlichen Drang, mit anderen Menschen verbunden zu sein.
Es ist eine Werbestrategie, die kommerzielle Spyware-Anbieter seit etwa sechs Jahren anwenden, sagt Eva-Maria Maier. Sie befasste sich in ihrem Studium intensiv mit dem Markt solcher Apps und war Teil der Forschungsgruppe «Gender und Tech» unter der Leitung von Leonie Tanczer, die sich speziell mit der geschlechterspezifischen Dimension beim Einsatz von kommerzieller Spyware auseinandersetzt.
Auf Anfrage der Republik bei der Uno sagt ein Sprecher, man sei irrtümlicherweise davon ausgegangen, dass mSpy KI-Technologien für die Entdeckung dieses Materials auf Plattformen anbiete. Nach einer weiteren Analyse sei man zum Schluss gekommen, dass das Angebot von mSpy nicht zur Initiative passe. Und habe deshalb von einer Kollaboration abgesehen.– Manche Lösungen benötigen die Zustimmung der Kinder.
Ein weiterer Effekt des Affiliate-Marketings ist, dass viele verschiedene Websites auf mSpy verweisen. Das wiederum sorgt dafür, dass mSpy bei Suchmaschinen besser auffindbar ist – weil die häufige Erwähnung Relevanz vortäuscht. Der potenzielle Kunde: «Und was passiert, wenn ich gegen die Rechtsrichtlinie verstosse? Verhaftet ihr mich dann?»Solche Beispiele sind die Regel, nicht die Ausnahme. Allein im Schweizer Teil des geleakten Datensatzes finden sich viele ähnliche Konversationen zwischen dem Support und bestehenden oder potenziellen Kunden von mSpy.
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