Warum sind Sie so nett mit der SP, Herr Glättli?

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Politik heisse für ihn nicht, gegen Feinde zu kämpfen, sagt Balthasar Glättli. Ihm gehe es um echte Verantwortung statt Profilierung. Der Grünen-Präsident im Interview mit den Bundeshausredaktorinnen P_Imboden und DennisBuehler.

» fragte: «Wofür braucht es eigentlich die Grüne Partei?» Weil sich die grösste Oppositions­partei des Landes weder für die Nach­folge von SVP-Bundesrat Ueli Maurer noch für jene von SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga bewirbt, prasselt seit Wochen Kritik auf sie ein.

Auch wenn mein Stolz einen leichten Kratzer erlitten hat: Nein. Ich bin lieber Chef einer Partei, die als Team funktioniert.Wenn ich die Philosophen­könig-Attitüde meines Kollegen Gerhard Pfister betrachte, muss ich neid­los anerkennen, dass er sich selbst wohl besser verkauft als ich. Aber seine Partei folgt ihm dann in vielen wesentlichen Fragen nicht.

Das stimmt nicht. Über Namen hätten wir erst in einem zweiten Schritt beraten. Doch die Fraktion stoppte den Prozess schon zuvor: Als wir zum Schluss kamen, dass eine Kandidatur für die Nach­folge Maurers keinen Sinn ergibt, weil das Boll­werk der Bürgerlichen auf Gedeih und Verderb zusammen­hält.Das wissen Sie selbst besser: Wir haben etliche Papabili in unseren Reihen – männliche und weibliche –, die fähig wären, die Schweiz zu regieren.

Sie täuschen sich. Wir Grünen wissen, dass wir mehr Einfluss brauchen, um unseren Ideen zum Durch­bruch zu verhelfen – auch in der Regierung. Wir lassen uns die Spiel­form aber nicht von Thierry Burkart und Gerhard Pfister aufzwingen.

kürzlich seine Wunsch­formel für den Bundesrat: «Alle Parteien erhalten einen Sitz, ausser der SVP, die erhält zwei.» Warum schliessen Sie sich ihm nicht an? Natürlich musste man gewisse Einschränkungen der Versammlungs­freiheit kritisch sehen. Das tat ich auch selbst. Aber wer mit Verschwörungs­theorien oder anti­semitischen Äusserungen kommt, hat bei uns nichts zu suchen. Dann ist es besser, wenn man geht.

Wir haben in dieser Legislatur ganz Konkretes erreicht: Zum Beispiel die Annahme der parlamentarischen Initia­tive von Bastien Girod zum weiteren Ausbau der Erneuer­baren. Ohne diese gäbe es ab dem 1. Januar 2023 keine Förderung mehr von neuen erneuerbaren Energien wie Wind- und Solar­kraft. Das wird über die Zeit so viel neue erneuerbare Energie schaffen wie die Hälfte der Leistung des Schweizer AKW-Parks.

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