Missstände bei Adoptionen: Kantone wollen bessere Zusammenarbeit
14 Kantone möchten künftig besser zusammenarbeiten, um adoptierten Menschen bei der Suche nach den leiblichen Eltern zu helfen. Denn nicht immer lief alles korrekt ab. Ein Blick zurück.Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen Sibilla Bondolfi ist seit 2023 Gerichtskorrespondentin von Radio SRF. Davor hat sie für den zehnsprachigen Online-Dienst Swissinfo gearbeitet. Sie ist promovierte Juristin im Bereich Verfassungsrecht und Menschenrechte.
In den Herkunftsländern gab es unterschiedliche Gründe für den «Boom»: Südkorea beispielsweise «sparte» sich den Aufbau einer Sozialfürsorge für ledige Mütter und arme Familien und setzte stattdessen bis in die 1980er-Jahre im grossen Stil auf Adoptionen ins Ausland. In Sri Lanka entwickelte sich ein Gewerbe: An den internationalen Adoptionen verdienten Anwälte, Sozialarbeiterinnen, Hebammen, Chauffeure und Hotels mit.
Warum gab es in der Schweiz viele irreguläre Adoptionen? Das Stigma der ledigen Mutterschaft in Indien und das Stigma der kinderlosen Ehe in der Schweiz bildeten ein Feld von Angebot und Nachfrage, in dem sich Geld verdienen liess. Gemäss der Studie «Mutter unbekannt. Adoptionen aus Indien in den Kantonen Zürich und Thurgau, 1973–2002» musste ein Paar in der Schweiz für die Vermittlung eines Kindes aus Indien zwischen 6000 und 20'000 Franken bezahlen.
Warum kam es zu einer kontinuierlichen Abnahme von Auslandsadoptionen? 2003 setzte die Schweiz das Haager-Adoptionsabkommen in Kraft. Dieses erhöht die Hürden für Auslandsadoptionen: So dürfen Kinder nur dann ins Ausland vermittelt werden, wenn im Heimatland keine Adoptiv-Eltern gefunden werden können. Seither sind internationale Adoptionen in der Schweiz stark zurückgegangen.
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