«Genozid im Sudan.» Die Schlagzeile droht sich zu wiederholen. Bereits vor zwanzig Jahren forderte Gewalt gegen Volksgruppen in der sudanesischen Region Darfur Hunderttausende von Todesopfern. Expertinnen und Experten fürchten, dass ähnliche Gewaltexzesse in den kommenden Monaten noch mehr Opfer fordern könnten.
Die Sudan-Gespräche im August in der Schweiz haben keine Waffenruhe gebracht. Die sudanesischen Kriegsparteien kämpfen weiter, haben aber immerhin Hilfslieferungen zugestimmt. So brachten vergangene Woche 38 Lastwagen der UNO Lebensmittel in das nordostafrikanische Land. Das ist allerdings so gut wie nichts in Anbetracht der mehr als 25 Millionen Menschen, die an Hunger leiden.
Beide Generäle sind Muslime, gehören aber unterschiedlichen Volksgruppen an. Religion und Herkunft mögen im Krieg eine Rolle spielen, gekämpft wird jedoch vor allem um Macht und Reichtum. Damit kaufen die RSF und die SAF militärische Unterstützung, Waffen und andere Güter. Wichtigste Unterstützerin der RSF sind Berichten zufolge die Vereinigten Arabischen Emirate, während vorab Ägypten auf der Seite der SAF steht.
Zumal sich mit dem sudanesischen Gold Spuren verwischen lassen. 2022 exportierte der Sudan schätzungsweise 39 Tonnen im Wert von zwei Milliarden Dollar in die Emirate. Weitere 60 Tonnen sollen über Schmuggelrouten dorthin gelangt sein, zum Beispiel durch Ägypten und Äthiopien.
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