«Sie trauen kaum, sich öffentlich zu äussern»: Schweiz-Türken wählten Erdogan ab, doch sie haben Angst vor Spitzeln.
Nationalrätin Sibel Arslan sagt: «Es gibt Leute, die Menschen nach Ankara melden, wenn sie kritische Stimmen mitbekommen.»SP-Politiker Mustafa Atici erklärt, dass viele junge Türkinnen und Türken in der Schweiz sich nicht getrauen, ihre Meinung zu sagen.In der Schweiz lebende Türkinnen und Türken hätten Präsident Erdogan abgewählt.Erdogan-Gegner und SP-Nationalrat Mustafa Atici sagt, es herrsche grosser Frust in seinem Umfeld.
Sicher ist: Hierzulande wäre Erdogan abgewählt worden. Nur rund 41 Prozent der in der Schweiz lebenden Türkinnen und Türken gaben dem amtierenden Präsidenten ihre Stimme. Knapp 57 Prozent der Stimmen gingen an«Die Hoffnung war sehr gross, Erdogan loszuwerden und einen Richtungswechsel herbeizuführen», erklärt Atici. Nun sei aber alles in der Schwebe.
«Sie trauen sich kaum, sich öffentlich in der Schweiz zu äussern», klagt der Basler Politiker. «Die Angst vor Konsequenzen, wenn sie in der Türkei Ferien machen, ist bei den meisten zu gross.»Sibel Arslan pflichtet ihm bei. Die kurdischstämmige Nationalrätin sagt: «Es braucht unvorstellbar viel Mut, sich in der Schweiz kritisch zu äussern. Viele junge Türkinnen und Türken in der Schweiz haben Angst, ihre Meinung zu sagen.
Diese sei berechtigt, so Arslan. «Es gibt Leute, die Menschen nach Ankara melden, wenn sie kritische Stimmen mitbekommen», sagt die grüne Politikerin. Das könne bei der Einreise zu grossen Problemen führen. Es reiche bereits, wenn man sich in einer kleinen Runde kritisch äussere. Die Baslerin sagt deshalb: «Es ist ein starkes Zeichen, hat die Mehrheit der Türkinnen und Türken in der Schweiz nicht für Erdogan gestimmt.»Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
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