Kamala Harris macht nicht mit ihrer Weiblichkeit Wahlkampf. Das ist clever.
Ist die heutigen Wahl um die US-Präsidentschaft im Grunde ein Geschlechterkampf? Oder stehen die Amerikanerinnen und Amerikaner da längst drüber? Mit ihrer Weiblichkeit macht Harris jedenfalls nicht Wahlkampf. Das ist clever.Es geht darum, wie sie lacht oder wie sie das Migrationsproblem lösen wird. Es geht darum, dass sie viele Verbrecher ins Gefängnis gesteckt hat und dass sie als Kind in einen weissen Stadtteil in die Schule gefahren wurde.
Dass Kamala Harris das selbst nicht direkt zum Wahlkampfthema machte, war clever. «Der Zenit der Identitätspolitik ist überschritten, die Leute sind sich dessen müde», ist die Politikwissenschafterin der Uni St. Gallen, Claudia Franziska Brühwiler, überzeugt. Harris habe das erkannt. Auch, weil der euphorische Feminismus 2016 ihrer Vorgängerin Hillary Clinton schliesslich nicht genützt hat.
Die Geister scheiden sich. Auch unter Frauen. Brühwiler glaubt nicht, dass eine Frau noch viele zurückschrecken lässt. Sie verweist auf Umfragen, die besagen, dass sich 90 Prozent der Amerikanerinnen und Amerikaner eine Frau als Präsidentin vorstellen können und dass sie sich längst an Frauen an der Spitze gewöhnt haben - am Obersten Gericht, in der Wirtschaft oder mit Condoleezza Rice schon 2005 als Aussenministerin.
Etwas subtiler, aber ebenfalls deutlich: Am letzten Sonntag sangen Unterstützerinnen von Kamala Harris «I'm Every Woman» von Whitney Houston, als Harris eine Universität besuchte.Die Frage ist: Entscheidet Harris' Geschlecht die Wahl? Politikwissenschafterin Brühwiler glaubt es nicht. «Wenn Harris es nicht schafft, dann eher wegen ihrer Wirtschafts- und Migrationspolitik», sagt sie.
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