Das Parlament wird nicht nur rechter, sondern auch wieder männlicher. Und das, obwohl noch nie so viele Frauen kandidiert haben. Politikerinnen reagieren unterschiedlich auf das Resultat.
Es ist genau das eingetroffen, was SP-Nationalrätin Tamara Funiciello vor der Wahl prophezeit hatte: «Der Frauenanteil im Nationalrat wird abnehmen, weil die Rechte gewinnt.»
«Die Frauenwahl 2019 hatte klar mit der politischen Themenlage zu tun», sagt Cloé Jans, Politologin des Forschungsinstituts GFS zum Rückgang. Gleichstellung und Feminismus dominierten damals unter anderem dank dem grossen Frauenstreik die Schlagzeilen. Dieses Jahr hätten hingegen die Wirtschaftslage, Krieg und Migration dominiert, die traditionell männlich konnotiert seien.
Dementsprechend tief ist der Anteil gewählter Frauen bei der SVP. Schon vor vier Jahren lag diese im Vergleich der grossen Parteien abgeschlagen am Ende. Und jetzt ist ihr Frauenanteil im Parlament sogar noch von 22 Prozent auf 19,7 Prozent gesunken. Insgesamt, also über beide Kammern betrachtet, halten Frauen 86 der bisher 231 vergebenen Sitze. Das ergibt einen Frauenanteil von 37,2 Prozent. Im europäischen Vergleich ist die Schweiz damit weder schlecht noch richtig gut platziert. Andorra ist aktuell das einzige Land, in dem im Parlament Gleichstellung herrscht.
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