Im Sommer hat das St.Galler Migrationsamt an der Wiler Kreuzackerstrasse ein zweites Gebäude in Betrieb genommen. Das löste Ängste bei der benachbarten Psychiatrie und den Heimstätten Wil aus. Ein Besuch zeigt: Nach Wil kommen neu besonders schutzbedürftige Flüchtlinge.
Im schon bisher genutzten Haus an der Kreuzackerstrasse 3 helfen die Flüchtlinge selbst mit, die Zimmer zu renovieren.Ein Wort genügte, um in Wil diffuse Ängste heraufzubeschwören: «Ghettoisierung». Im Sommer nahmen sowohl die Psychiatrie St.Gallen als auch die Heimstätten Wil dieses Wort in den Mund.
87 Personen leben derzeit im Asylzentrum Kreuzacker. Das sind 27 mehr, als vorher möglich war. Voll belegt wären die beiden Häuser aber erst, wenn 33 weitere Asylsuchende dazukämen. Dazu sagt Tilla Jacomet: «Im Sommer sah es so aus, dass wir uns auf einen Flüchtlingsansturm vorbereiten müssen. Doch es kam anders. Derzeit benötigen wir in Wil nicht alle 120 Plätze.
Laib und Pommerenke wollen mit dem Rundgang auch gegen das Vorurteil ankämpfen, Asylsuchende sässen hier bloss ihre Zeit ab, lungerten herum und stifteten Probleme. Das Gegenteil sei der Fall: «Die Bewohnerinnen und Bewohner sind besonders motiviert, weil sie guter Dinge sind, hierbleiben zu dürfen», sagt Laib.
In ihrer Freizeit am Abend und am Wochenende zögen sich denn auch viele auf ihre Zimmer zurück, berichtet Betriebsleiter David Pommerenke: «Die meisten sind abends müde und wollen gar nicht unbedingt in Wil rumlaufen.» Die Befürchtung, die Asylsuchenden könnten die Äbtestadt unsicher machen, teilt er nicht. «Natürlich gehen einige auch mal in den Ausgang, aber dann ziehen sie sich schick an, treffen Freunde und hängen nicht beim Bahnhof rum.
Zudem sagt Tilla Jacomet: «Mit dem Ausbau der Strukturen haben wir auch das Personal aufgestockt und die Sicherheit erhöht. Nun ist 24 Stunden jemand im Haus erreichbar, sei es vor Ort oder telefonisch. Vorher hatten wir bloss einen Nachtdienst.» Die kantonale Asylleiterin kommt daher zum Schluss: «Mit dem Ausbau ist es in Wil nicht unsicherer, sondern sicherer geworden.» Wie bisher fahre auch regelmässig eine Polizeipatrouille vorbei.
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