Am Mittwoch hat sich das Bistum St. Gallen zu der Missbrauchsstudie der katholischen Kirche geäussert. Dabei war auch Vreni Peterer. Sie erzählt mitunter, warum sie 50 Jahre brauchte, um erstmals über den Missbrauch zu sprechen.
Vreni Peterer wurde als zehnjähriges Mädchen von einem Priester misshandelt. 50 Jahre später kann sie offen darüber sprechen.Sie war anwesend an der Pressekonferenz, die das Bistum St. Gallen am Mittwoch nach der Missbrauchsstudie der katholischen Kirche abhielt.Am Dienstag wurde die Pilotstudie zu Missbräuchen in der katholischen Kirche veröffentlicht.
Am Mittwoch hielt das Bistum St. Gallen eine Medienkonferenz ab, an der auch Vreni Peterer beteiligt war, die in ihrer Kindheit von einem Priester vergewaltigt wurde.In der katholischen Kirche kam es immer wieder zu Misshandlungsvorwürfen gegenüber Geistlichen. Wohl auch, weil der öffentliche Druck enorm war, hatte die Kirche diesbezüglich eine Studie in Auftrag gegeben.
Das war nicht einfach: Weder gegenüber ihren Eltern noch gegenüber anderen engen Vertrauten hatte sie sich vorher dazu geäussert. «Anfang der 70er-Jahre waren wir weder aufgeklärt noch hat man über Sex gesprochen. Der Pfarrer war wie ein Dorfpolizist oder ein Lehrer das Höchste und gegen den hat man doch nie etwas gesagt», so Peterer.
Es war aber auch die Scham, die Vreni Peterer bis anhin davon abgehalten hat, darüber zu sprechen. Darüber, «wie der Pfarrer mich in seinem Auto vergewaltigt hat», sagt sie heute mit fester Stimme. Was aber bleibt, ist das schlechte Gefühl. «Das wird mich ein Leben lang begleiten», so Peterer.Der Priester, der neben Vreni Peterer noch weitere Kinder misshandelt hatte, wurde in ihrer Pfarrei nie zur Rechenschaft gezogen.
Schliesslich hat sie sich, auch ihrer Familie zuliebe, entschieden, das Geld anzunehmen und damit eine Pferdetherapie zu machen. Heute fühlt sie sich gefestigt und weniger als Opfer, sondern als Überlebende.Ihren Glauben habe sie trotz allem nie verloren. Vreni Peterer habe schnell realisiert, dass hinter den Taten Menschen stecken und nicht Gott. «Ich stelle mir den lieben Gott mit einem grossen Schutzmantel vor.
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