Ein neuer Bericht des Weltbiodiversitätsrats der Vereinten Nationen (IPBES) warnt vor einem gefährlichen Zusammenspiel ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Krisen. Die Hälfte der Weltbevölkerung leidet unter den Folgen des Rückgangs biologischer Vielfalt, Wasserverfügbarkeit und Ernährungssicherheit. Der Bericht betont die Notwendigkeit einer integrativen Krisenbewältigung, die die verschiedenen Herausforderungen gemeinsam angeht.
Ökologische, soziale und wirtschaftliche Krisen sind miteinander verknüpft und verschlimmern sich gegenseitig. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt laut IPBES in Gebieten, die am stärksten vom Rückgang biologischer Vielfalt, Wasserverfügbarkeit und Ernährungssicherheit betroffen sind. - sda - KEYSTONE/DPA-Zentralbild/PATRICK PLEUL\Das ist das Ergebnis eines neuen Berichts des Weltbiodiversitätsrats der Vereinten Nationen ( IPBES ).
Am Bericht waren auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Schweiz massgeblich beteiligt. Bisherige Versuche, derartige Krisen getrennt zu bewältigen, hätten sich als unwirksam und kontraproduktiv erwiesen. Dies habe unter anderem zu uneinheitlicher Politikgestaltung geführt. Den sogenannten «Nexus-Report» hatte ein Treffen mit Vertretern der 147 IPBES-Mitgliedstaaten in Namibias Hauptstadt Windhuk gebilligt. 165 Experten aus 57 Ländern untersuchten dafür mehr als 70 spezifische Szenarios zur Maximierung der Krisenbewältigung in fünf Bereichen: biologische Vielfalt, Wasser, Ernährung, Gesundheit und Wirtschaft.Konkret lasse sich das Problem am Beispiel der parasitären Wurmerkrankung Bilharziose erklären, von der weltweit mehr als 200 Millionen Menschen betroffen sind, vor allem in Afrika. Wenn Bilharziose ausschliesslich als gesundheitliche Herausforderung mit Medikamenten behandelt werde, trete sie häufig wieder auf, da sich Menschen erneut infizierten, so die Autoren des Berichts. Die integrative Behandlung von Bilharziose an den Wasserquellen hat aber beachtliche Erfolge erzielt: Es konzentriere sich auf die Verringerung der Wasserverschmutzung und die Beseitigung invasiver Wasserpflanzen. Damit reduziere sich der Lebensraum der Schnecken, die die parasitären Würmer beherbergen, die Bilharziose auf Menschen übertragen. Im Ergebnis sei die Zahl der Infektionen bei Kindern um 32 Prozent zurückgegangen. Zudem habe sich der Zugang örtlicher Gemeinden zu Süsswasser verbessert und damit neue Möglichkeiten für Einkünfte geschaffe
BIODIVERSITY CRISIS IPBES SUSTAINABILITY WATER
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