Verfolgung der Jenischen - Die Eugeniker aus Chur

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itemprop=description content=Dapi la fundaziun da la clinica Waldhaus a Cuira il 1892 ha la psichiatria en il Grischun fatg tras in grond svilup: da l’internaziun e l’empraschunament da persunas malsa

In der Schweiz wurden jenische Menschen, eine nationale Minderheit und traditionell reisende Bevölkerungsgruppe, jahrzehntelang verfolgt: Mitarbeitende der Pro Juventute, einer Stiftung, die sich eigentlich für Kinderrechte einsetzt, entrissen bis 1972 über 600 Kinder ihren Eltern und brachten sie in Bauernfamilien oder Kinderheimen unter.

Bündner Sippenstudien und Berliner NS-RassenlehreJörgers Werke wurden vom «Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie» in Berlin herausgegeben und von Eugenikern in Deutschland mit Interesse aufgenommen. Auch Robert Ritter, unter Hitler der Kopf der «Rassenhygienischen Forschungsstelle» in Berlin, berief sich unter anderem auf den Bündner Johann Joseph Jörger.

Jenische Frauen unter BeobachtungIn der Schweiz dienten Jörgers Werke ab 1926 der Stiftung «Kinder der Landstrasse», ein Projekt der Pro Juventute, zur Legitimation für die Auflösung von Dutzenden von jenischen Familien. Ins Visier gerieten vor allem die Frauen. «Als Bettnässerin bekam ich zur Strafe kein Frühstück und musste mit dem nassen Leintuch im Esssaal stehen, verspottet von den anderen Kindern», erinnert sich Zampatti im Dokumentarfilm «Die letzten freien Menschen» von Oliver M. Meyer 1991.

Anti-jenische Tradition in Graubünden bis 19911972 beendete die Stiftung «Kinder der Landstrasse» ihre Aktivitäten auf Druck der Öffentlichkeit. Eine Artikelserie von Hans Caprez im «Beobachter» war der Auslöser. In Graubünden stand jedoch bis 1991 ein Mann der Klinik Waldhaus vor, der ganz in der Tradition seiner Vorgänger stand: Benedikt Fontana.

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