Nach unüberbrückbaren Differenzen zwischen Valcambi und der ASFCMP hat das Unternehmen seinen Austritt aus dem Verband eingereicht. Der Knackpunkt liegt offenbar in der Position des Verbandes, Importe aus bestimmten Herkunftsländern auszuschließen.
Die Mitteilung fällt kurz und knapp aus, lässt aber gerade deshalb erahnen, wie tief der Graben zwischen Verband und Valcambi inzwischen geworden ist. «Nach ihren gegenseitigen Gesprächen stellt sich heraus, dass die Firma Valcambi und die Schweizerische Vereinigung Edelmetallfabrikanten und -händler unüberbrückbare Differenzen haben und eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr in Frage kommt», hiess es in dem Schreiben von Freitag.
Daher habe Valcambi seinen Austritt aus dem ASFCMP mit sofortiger Wirkung zum 26. Oktober 2023 eingereicht. Die ASFCMP Governance nehme diese Entscheidung zur Kenntnis, heisst es weiter. Worin genau die Differenzen liegen, wollte der Verband auch auf Nachfrage von finews.ch nicht bekannt geben.Knackpunkt ist aber offenbar die Position des Verbandes, Importe aus bestimmten Herkunftsländern auszuschliessen.
Valcambi sieht in einem Ausschluss bestimmter Länder eine implizite Bestätigung dafür, dass man nicht in der Lage sei, eine den inhärenten Risiken entsprechende Due-Diligence-Prüfung vorzunehmen.Man habe die Herkunft seiner Goldlieferungen nie verheimlicht, betont Valcambi weiter. Mit dem Ausschluss bestimmter Länder tue man so, als ob Gold zweifelhafter Herkunft nicht auf den Schweizer Markt gelangen könnte.
Die Position des Verbandes stimme nicht mit anderen Institutionen wie der London Bullion Market Association und dem Ziel der OECD-Leitlinien für die verantwortungsvolle Beschaffung von Materialien aus Konflikt- oder Hochrisikogebieten überein.Der Verband sieht in der Rückverfolgbarkeit ein Schlüsselelement des Compliance-Systems und bekennt sich zur Einhaltung LBMA- und OECD- Richtlinien.
Um die Geschäftsbeziehungen von Valvambi, insbesondere zu Firmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, hatte es in der Vergangenheit Kontroversen gegeben. So hatte die Stiftung für Entwicklungszusammarbeit Swissaid dem Unternehmen 2020 in einem Bericht vorgeworfen, mit einer Firma zu geschäften, die auch mit Konflikt-Gold handelt.
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