Am 27. Juli 1999 endete ein Canyoning-Ausflug am Saxetbach in einer Tragödie: 21 Menschen starben. Sie wurden von einer Flutwelle weggerissen.
Es gibt Ereignisse, die brennen sich so stark ins Gedächtnis der Öffentlichkeit, dass eine geografische Bezeichnung plötzlich mehr ist als nur ein Ortsname. Sie steht nun für ein genaues Datum und eine Tragödie. Auf globaler Ebene trifft dies beispielsweise auf Tschernobyl mit der Nuklearkatastrophe vom 26. April 1986 zu. Oder auf den Platz des Himmlischen Friedens, wo am 3. Juni 1989 die Panzer auffuhren.
Und dann stieg das Wasser plötzlich an – und mit der Flutwelle kamen auch Steine, Geröll und Holz. «Ich war von einer wilden, zornigen und sintflutartigen Wassermasse verschlungen worden, die aussah wie ein riesiger, schäumender Schokoladen-Milkshake, der sich die Schlucht des Saxetbachs hinab ergoss – im Berner Oberland – in der Schweiz», beschreibt Tiffany Johnson die Minuten, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen in diesem Strudel.
Und Bacher ahnte auch, was nun kommen würde, und rief dazu auf, auch für die zu beten, die Verantwortung trugen und noch tragen würden. «Wir bitten dich für Richter und Ärzte, für Väter und Mütter. Auch für die Veranstalter, ihre Angestellten und Angehörigen bitten wir dich und für alle, die im Rettungseinsatz waren und die das Schreckliche hautnah erlebt haben.
«Wichtig war, dass Schuldsprüche gefällt wurden», sagte Bruce Tour, der Vater eines der Opfer, nach der Urteilsverkündung gegenüber der «Berner Zeitung». Auch Rachel O’Brian, eine der Überlebenden, zeigte sich befriedigt über die Urteile.. Diese gipfelte in einem Rahmengesetz für Risikosportarten, das Jahre später – gegen den Willen des Bundesrates – verabschiedet wurde.
Das Unternehmen, das die verhängnisvolle Tour organisiert hatte, ging schon vor dem Prozess in Konkurs. Die Branche selbst nahm aber keinen nachhaltigen Schaden. Schon wenige Monate nach dem Unglück boomte der Adventure-Sport im Oberland wieder. Und tut esEin Restrisiko bleibt aber. Daran erinnert auch die Gedenkstätte am Saxetbach. Mit einem Stein, der die Namen der 21 jungen Menschen trägt, die am 27. Juli 1999 dort das Abenteuer gesucht und den Tod gefunden haben.
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