«Ja, wirklich, er ist da»: Wagner-Chef Prigoschin nach Aufstand in Belarus eingetroffen.
Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ist nach seinem bewaffneten Aufstand gegen Moskaus Militärführung in Belarus eingetroffen. «Ja, wirklich, er ist heute in Belarus», sagte Machthaber Alexander Lukaschenko am Dienstag in Minsk der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge. Prigoschin war im Fall einer Ausreise nach Belarus vom Kreml Straffreiheit zugesichert worden.
Putin äusserte sich auch zu den Folgen, die ein erfolgreicher Aufstand der Wagner-Armee für den Fortgang des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hätte haben können. Vieles Erreichte wäre bei der «militärischen Spezialoperation» nach Worten des Kremlchefs in dem Fall «verloren gegangen». Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat den kurzzeitigen Aufstand der Wagner-Söldnereinheiten als Gefahr für Russland bezeichnet.
Präsident Putin hatte am Montagabend bestätigt, dass sein in Ungnade gefallener Ex-Vertrauter in Belarus mit seinen Kämpfern Zuflucht finden könne. Er bezeichnete die abtrünnigen Wagner-Leute als «Verräter». Ob Prigoschin schon in Belarus ist, war zunächst weiter unklar. Dem loyalen Teil der Wagner-Truppe bot Putin an, Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium zu schliessen.
«Dies ist einer der ersten Fälle seit der russischen Invasion im Februar 2022, in dem die ukrainischen Streitkräfte höchstwahrscheinlich ein Gebiet zurückerobert haben, das seit 2014 von Russland besetzt ist», so das Verteidigungsministerium. «Die Botschaft lautete, man solle hier keinen Ärger machen», sagte der namentlich nicht genannte Beamte und fügte hinzu, dass die Botschaft auf der Ebene des Aussenministers, der Abgeordneten und über die Botschafter übermittelt wurde. «Es handelte sich um eine interne russische Angelegenheit», so der Beamte weiter.
«Seit Beginn der Ereignisse wurden auf meine direkte Anweisung hin Massnahmen ergriffen, um ein grosses Blutvergiessen zu vermeiden», sagte Putin. Russlands «Feinde» hingegen wollten «genau einen solchen Brudermord: sowohl die Neonazis in Kiew als auch ihre westlichen Gönner und alle Arten von Landesverrätern», sagte Putin. «Sie wollten, dass sich russische Soldaten gegenseitig umbringen.
Russland habe zwei Typhoon-Jets der Royal Air Force über dem Schwarzen Meer abgefangen. Die zwei Jets seien einem Aufklärungsflugzeug vom Typ RC-135 begleitet worden. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts war es zuletzt vermehrt zu Zwischenfällen mit russischen und westlichen Flugzeugen gekommen – sowohl über dem Schwarzen Meer als auch über der Ostsee.
Zudem sei festgestellt worden, dass die Söldnertruppe nur über 8000 statt der behaupteten 25'000 Kämpfer verfügt und beim Versuch, die russische Hauptstadt einzunehmen, mit einer Niederlage hätte rechnen müssen. Wladimir Putin werde nun versuchen, die Soldaten der Wagner-Gruppe in das russische Militär einzugliedern und ihre ehemaligen Anführer auszuschalten, schreibt der «Telegraph».
Als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine hatte die Bundesregierung im Juni 2022 zugesagt, eine Kampftruppen-Brigade für die Verteidigung Litauens im Fall eines Angriffs bereitzuhalten. Bisher war aber strittig, ob die Soldaten dauerhaft in Litauen stationiert werden sollen. Die litauische Regierung hat das vehement gefordert. Die Bundesregierung äusserte sich dazu lange Zeit zurückhaltend. Jetzt gibt es erstmals eine klare Zusage der Bundesregierung.
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