Ein Schweizer Politikstudent an der Harvard-Universität berichtet über die Stimmung in seinem Umfeld. Obwohl Kamala Harris in den meisten Umfragen vorne liegt, herrscht aufgrund der Vergangenheit und des Wahlsystems Skepsis.
Seit Kamala Harris die Nachfolge von Joe Biden angetreten hat, führt sie in den allermeisten nationalen Umfragen . Ihren Anhängern sollte das eigentlich ein gutes Gefühl geben. Doch mein eigenes Umfeld auf und neben dem Campus ist alles andere als siegessicher. Meine Politik -Professoren treten regelmäßig auf die Euphorie-Bremse – vor allem nach den letzten beiden Debatten. Und auch bei vielen meiner Freunde steigt die Nervosität, je näher der Wahltag rückt.
Zu häufig wurden Demokraten in der Vergangenheit durch gute Umfragewerte getäuscht. Bestes Beispiel: die überraschende Wahl von Donald Trump 2016. Die Skepsis gegenüber den aktuell guten nationalen Umfragewerten von Kamala Harris bei vielen liberalen Menschen hat zwei Gründe: Zum einen hat es mit dem Wahlsystem zu tun. Bei der Wahl in rund 3 Wochen kommt es auf nur wenige Staaten an. Dabei besonders ausschlaggebend: Pennsylvania. Harris muss Pennsylvania gewinnen – ansonsten wird es rechnerisch praktisch unmöglich, den sogenannten Electoral Vote zu gewinnen. Harris führt in dem Bundesstaat seit gut einem Monat mit nur einem knappen Prozentpunkt. Kein Wunder, pumpen beide Kandidaten im Endspurt Millionen in Fernsehwerbung und treten regelmäßig vor Ort auf. Das Rennen hier steht also auf Messers Schneide und kann auf beide Seiten kippen. Der zweite Grund, warum viele meiner Professoren die Begeisterung der demokratischen Studierenden bremsen, liegt an der Repräsentativität der Umfragewerte
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