«Die Leute müssen akzeptieren, dass sie ärmer werden»: Top-Ökonom fordert Verzicht auf Lohnerhöhungen.
Trotzdem sollen die Leute aufhören, mehr Lohn zu verlangen. Denn jemand müsse den Preis für die Inflation zahlen, sagt Huw Pill.Er ist der Top-Ökonom der Bank of England. Die Notenbank müsste die Inflation eigentlich im Zaum halten.Sie sollen keine höheren Löhne mehr verlangen.Wegen der Inflation wissen viele nicht, wie sie über die Runden kommen.
Der Top-Volkswirt Huw Pill sagte in einem Podcast, bei höheren Löhnen verlangten die Unternehmen wiederum höhere Preise. Um diese Lohn-Preis-Spirale zu durchbrechen, müsse jemand akzeptieren, dass es ihm schlechter geht. Auch Andrew Bailey, der Gouverneur der Bank of England, forderte die Menschen letztes Jahr auf, keine Lohnerhöhungen zu verlangen, um die Inflation nicht zu erhöhen. Damals distanzierten sich sogar der Premierminister und das Finanzministerium von den Äusserungen.In England betrug die Inflation im März 10,1 Prozent, in der Schweiz 2,9 Prozent. Zwar hat sie sich in beiden Ländern abgeschwächt.
Die Notenbanken seien mitschuldig an der Inflation mit ihrer langjährigen Nullzinspolitik und der massiven Geldmengenausweitung. «Die Notenbanken haben es verpasst, frühzeitig auf die Bremse zu treten. Jetzt rennen sie der Inflation hinterher», so Geissbühler.Für die Unterschicht sei die Inflation am verheerendsten. Sie könne nicht ausweichen, wenn Preise für Nahrungsmittel, Heizkosten und Mieten steigen, und habe wenig Erspartes.
In der Schweiz drohe eine Stagnation. Daran führe kaum ein Weg vorbei und sei auch gewünscht von der Nationalbank, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Das sei aber immer noch besser als in den USA, Europa und vor allem in England, wo die massiven Zinserhöhungen fast zwangsläufig in einer Rezession münden werden .Von einer Rezession spricht man, wenn die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen während mindestens sechs Monaten abnimmt.
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