Titanic-Effekt: Umweltverantwortungsinitiative scheitert am Schweizer Stimmvolk

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Titanic-Effekt: Umweltverantwortungsinitiative scheitert am Schweizer Stimmvolk
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Die Schweizer Stimmbevölkerung hat die Umweltverantwortungsinitiative deutlich abgelehnt. Eine Studie zeigt, dass der sogenannte Titanic-Effekt, bei dem Wähler Initiativen nicht unterstützen, wenn sie scheitern werden, eine entscheidende Rolle spielte.

Die Schweizer Stimmbevölkerung hat in einer ersten SRG-Hochrechnung die Umweltverantwortungsinitiative deutlich abgelehnt. Eine Studie deutet darauf hin, dass der sogenannte Titanic-Effekt hinter dem deutlichen Ergebnis stehen könnte. Der Titanic-Effekt beschreibt das Phänomen, dass Wähler dazu neigen, eine Initiative nicht zu unterstützen, wenn sie glauben, dass sie ohnehin scheitern wird. \Die Umweltverantwortungsinitiative wurde am Sonntag vom Schweizer Stimmvolk deutlich verworfen.

Die Vorlage forderte, dass Wirtschaft und Konsum deutlich weniger Ressourcen verbrauchen als heute. Das Ergebnis kam nicht überraschend, da alle Umfragen im Vorfeld der Abstimmung eine Ablehnung prognostizierten. Die Sorge um den Umwelt- und Klimaschutz ist laut UBS-Sorgenbarometer 2024 auf dem zweiten Rang in der Schweizer Gesellschaft, nur die Angst vor finanzieller Unsicherheit aufgrund erhöhter Gesundheitskosten rangiert höher. Warum gelang es den Initianten dennoch nicht, mehr Sympathien für ein Thema zu finden, das offensichtlich so viele bewegt? \Eine Studie von Oliver Strijbis, Professor für Politikwissenschaft an der Franklin University Switzerland, gibt Aufschluss darüber. Im Rahmen eines Experiments wurden den Befragten Informationen über frühere Abstimmungen mit ähnlichen Inhalten präsentiert. Eine Gruppe erhielt den Hinweis auf die Unternehmensverantwortungsinitiative von 2020, die knapp am Ständemehr gescheitert war, aber eine Mehrheit der Bevölkerung hinter sich hatte. Eine andere Gruppe wurde auf die «Grüne Wirtschaft»-Initiative von 2016 verwiesen, die mit nur 36 Prozent Zustimmung deutlich gescheitert war. Das Ergebnis: Die Teilnehmer, die den Bezug zur «Grüne Wirtschaft»-Initiative sahen, tendierten deutlich stärker zu einem Nein. Die Studie belegt, dass Wähler, die von einem klaren Scheitern ausgehen, mit höherer Wahrscheinlichkeit gegen eine Initiative stimmen. Der Titanic-Effekt zeigt sich besonders stark bei unentschlossenen Wählern, die sich letztlich dem vermeintlichen Trend anschließen. Während positive Prognosen keinen signifikanten Effekt auf die Zustimmung haben, führen negative Referenzen klar zu einem Rückgang der Zustimmung. Neben dem Titanic-Effekt spielten beim Schiffbruch der Umweltverantwortungsinitiative wohl weitere Faktoren eine Rolle. Viele Wähler waren sich gemäss Studie nicht sicher, welche konkreten Auswirkungen die Vorlage gehabt hätte. Zudem wurde die Initiative im Vorfeld von Wirtschaftsverbänden und dem Bundesrat als potenziell schädlich für die Schweizer Wirtschaft dargestellt. Die klare Haltung könnte insbesondere unentschlossene Stimmbürger beeinflusst haben.

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