Zwei deutsche Wanderer (21, 22) gerieten in der Nacht auf Freitag im Tiroler Unterland in eine Notlage. Ihr Hauptanliegen schien jedoch nicht eine sichere Bergung zu sein.
Die 22-jährige Frau erlitt eine Panikattacke, als die Dunkelheit langsam eintrat. Der 21-Jährige verständigte daraufhin die Bergretter. Eine seiner ersten Fragen war, wie viel die Rettungsaktion denn kosten würde. Auch seine Krankenkasse versuchte er zu erreichen, um nachzufragen, ob diese die Kosten übernehmen würde. Der Ortstellenleiter wies die beiden an, den Abstieg selbstständig über einen sicheren Wanderweg zu absolvieren.
Die Bergretter wurden dann auch nicht zum Wanderer-Paar losgeschickt. Aber nicht wegen des Verhaltens des Anrufers, sondern weil ein Aufstieg aufgrund der aufziehenden Schlechtwetterfront für die Retter zu gefährlich gewesen wäre. Die Deutschen wurden daraufhin angewiesen, selbstständig über einen sicheren Wanderweg abzusteigen. An einem vereinbarten Treffpunkt wurden sie von den Bergrettern empfangen und zu einem Hotel gebracht.
Bergwacht-Sprecher Michael Renner betonte, dass eine Rettung im Hochgebirge bei widrigen Wetterbedingungen weder garantiert noch ungefährlich sei. Die Betroffenen waren offenbar nicht in der Lage, die Dringlichkeit der Situation und das hohe Risiko sowohl für sich selbst als auch für die Bergwacht einzuschätzen. «Ein zurückgelassener Schlafsack steht in keinem Verhältnis zu Leben und Gesundheit von Menschen!», betonte die Bergwacht.