Der hellbraune Hund rennt auf die Strasse im Istanbuler Stadtteil Kadiköy und stürzt sich auf sein Opfer. Nur das mutige Eingreifen von Passanten rettet die alte Frau, wie auf einem Video im Internet zu sehen ist. Attacken wie diese heizen die Debatte um Strassenhunde in der Türkei an. Millionen herrenloser Hunde streunen durchs Land.
Die Hunde beschäftigen selbst den Präsidenten. Zwischen zwei Reden über den Krieg im Gazastreifen äusserte sich Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch besorgt: «Wir haben ein Problem mit streunenden Hunden, das es in keinem entwickelten Land gibt», sagte er.
Die Regierung geht von vier Millionen Strassenhunden aus, ein Landwirtschaftsminister sprach 2022 von zehn Millionen. Mit einem Gesetz will die Regierungspartei AKP der Plage Herr werden. Der Entwurf sieht vor, die Tiere in grossem Massstab einzufangen, zu sterilisieren und mit einem Chip zu versehen. Findet sich binnen 30 Tagen kein Herrchen oder Frauchen für einen Hund, soll er eingeschläfert werden.
Tierschützer sprechen von einem geplanten Massaker an Strassenhunden. Haydar Özkan, Vizepräsident des Verbands für Tierrechte , plädiert in der Zeitung «Duvar» für eine wirksame Sterilisation. Bisher hätten 1100 der 1394 Gemeinden in der Türkei nicht einmal ein Tierheim – obwohl ein seit drei Jahren geltendes Gesetz sie dazu verpflichtet.
Angst um Image im Ausland Landwirtschaftsminister Ebrahim Yumakli versucht zu beruhigen, indem er versichert, dass «es möglich ist, die Vermehrung streunender Hunde zu kontrollieren, indem man 70 Prozent von ihnen innerhalb eines Jahres sterilisiert». Allerdings seien in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich nur 260›000 Hunde pro Jahr kastriert worden.
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