Gewohnt unkonventionell kommt der neue Wiesbadener Fall daher, in dem der Ermittler gleich selber mit dem Bösen paktiert. Das ist oft lustig und nur manchmal etwas überinszeniert.
Spaziergang im All gefällig? Der neue «Tatort» ist so fantastisch, dass sich Ermittler Murot in Anlehnung an Stanley Kubrick übers Irdische hinausträumt.Klingelts? In diesem «Tatort» auf jeden Fall, und zwar gleich mehrfach.
Etwa mit der so verheissungsvollen wie schattenhaften Welt, die sich Murot und seiner Ermittlungspartnerin Magda Wächter auftut, nachdem die ersten beiden Opfer gefunden werden. Beide waren Börsenspekulanten, beide starben sie in einem Zustand höchster Glücksgefühle, wie der Gehirnscan zeigt. Und beide lagen irgendwann in einer Wanne voll warmem Wasser, durch eine Öffnung am Bauch künstlich ernährt.
Das ist witzig, aber natürlich hat der Film bis zu einem gewissen Grad ein Spannungsproblem, wenn sich der Ermittler ziemlich bald einmal mit dem vermeintlich Bösen gemeinmacht – und sich kurzerhand selbst in die ominöse Glückskur der beiden Frauen begibt, die für die Opfer verantwortlich zeichnen. Auch er sinkt ins lauwarme Wasser und damit in tiefe Träume, die seine innersten Wünsche abbilden.
Zugegeben, das ist alles ein wenig irr. Es fällt aber weniger ins Gewicht, weil der Film von Beginn weg mit der herkömmlichen Krimi-Konvention Opfer-Spur-Ermittlung-Täter-Finale bricht. Die beiden Toten wurden nicht wirklich ermordet, die Bösen sind nicht wirklich böse.
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