Linke tolerieren andere Meinungen oft nicht: Das ist laut Politologe Herrmann Gift für die Stimmung im Land.
hetzen, werde ich diese Meinung nie akzeptieren und mit harten Bandagen bekämpfen.» Anders formuliert: «Man kann und darf Meinungen nicht verbieten. Trotzdem werde ich gewisse Ansichten der Rechten mit allen Mitteln bekämpfen.». «Die Meinungen der Pol-Parteien werden deswegen auch extremer.» Siegrist räumt aber ein: «Mit so verhärteten Fronten wird es im Alltag schwieriger, nuancierte Diskussionen zu führen. Dafür fehlt oft der Rahmen.
Das schadet laut Trachsel der politischen Debattenkultur und letztlich der Demokratie: «Es findet eine Zensur statt, Meinungen werden einfach ‹gecancelt›. Viele fühlen sich von der Politik nicht mehr verstanden und abgeholt.» Trachsel plädiert dafür, das Meinungsspektrum zu öffnen. «Eine freie Gesellschaft muss radikal andere Meinungen aushalten.
Ursprung seien zwar oft Attacken auf Minderheiten von rechts etwa von Andreas Glarner. Bei Kulturkampf-Themen akzeptieren linke Wortführer in den sozialen Netzen aber oft auch gemässigtere Positionen nicht mehr. «Politische Diskussionen werden schrill und aufgeladen geführt». Nur wer Teil eines klaren Lagers ist, äusserst sich, andere verstummen. Dieses Aufschaukeln sei Gift für die Stimmung im Land.
Dass die Demokratie in der Schweiz nach wie vor gut funktioniert, hat laut Hermann mit den Parteien zwischen den Polen zu tun: «Sie schaffen es, in Bundesbern zwischen extremen Meinungen Brücken zu schlagen.» Hermann warnt aber: «Wenn die Linke den politischen Gegnern nicht mehr zusteht, eine eigene Meinung und eigene Perspektiven zu haben, dann beschädigt das die offen Gesellschaft.
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