Vor Wochenfrist Selbstzweifel, jetzt der Weltcupsieg: Justin Murisiers emotionale Premiere berührt auch Marco Odermatt.
Wenn ein Skirennfahrer in einer Abfahrt mit der Startnummer 3 an die Spitze fährt, bedarf er mitunter auch Fähigkeiten fernab seiner Kernkompetenzen – etwa Geduld. Diese Erfahrung machte Justin Murisier in Beaver Creek. Nachdem dann alle realistischen Kontrahenten im Ziel waren und der Premierentriumph des Wallisers mit stolzen 32 Jahren Tatsache, durfte er endlich jubeln. «Unglaublich, das Warten hat sich gelohnt, die Schmerzen, das Weiterkämpfen auch.
In der langen Wartezeit auf dem Leaderthron liebäugelte er spätestens nach Startnummer 15 mit dem Sieg. Dabei gingen Murisier auch Erinnerungen des Zweifels durch den Kopf: «Vor einer Woche in Copper war ich noch so langsam, ich dachte, ich könne mit dem Skifahren aufhören.» Der Schnee dort habe ihm gar nicht gelegen, da sei durchaus eine gewisse Skepsis ausgebrochen. Schon oft habe Murisier nach Verletzungen gedacht, es sei vorbei.
Als ich im Ziel gesehen habe, auf wen 2 Zehntel fehlen, kam das Lachen rasch wieder zurück. Autor: Marco Odermatt Beim erfolgsverwöhnten Marco Odermatt wurde der Ärger über den für einmal nicht perfekten Auftritt rasch von Freude abgelöst: «Ich habe gemerkt, dass es nicht die Fahrt war, die ich zeigen wollte. Oben habe ich mit zwei Fehlern das Tempo abgewürgt.
Auch für den Dominator der letzten Winter war der Rennausgang ein emotionaler, wie er erklärte: «Schon beim ORF habe ich vor Freude für Justin fast geweint. Er hat so viel durchgemacht. Wir sind fast beste Freunde, wir helfen uns so viel.» Murisiers Stärken seien, dass er «ein Kämpfer sei, immer positiv bleibe» – eben mit Ausnahme von Copper. Das Ziel war eine solide Fahrt, das, was ich draufhabe, zu zeigen.
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