Dem ältesten Stahlkocher droht das Aus. Die Chefs weibeln beim Bundesrat und demonstrieren in Bern. Dort fragt man sich nun: Ist Stahl Gerlafingen systemrelevant?
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieDem ältesten Stahlkocher droht das Aus. Die Chefs weibeln beim Bundesrat und demonstrieren in Bern. Dort fragt man sich nun: Ist Stahl Gerlafingen systemrelevant?Über 400 Angestellte forderten vom Bund finanzielle Unterstützung für das Stahlwerk.
Die Gründe dafür sind laut dem Unternehmen vor allem die hohen Stromkosten in der Schweiz und unfaire Wettbewerbsbeschränkungen durch die Europäische Union. Die Produktionslinie für Breitflachstahl für den Export in die EU ist bereits geschlossen. Im Bundesparlament kämpft mit Nationalrat Christian Imark ein Vertreter der SVP, die ausser beim Militär und bei der Landwirtschaft die Staatsausgaben ebenfalls senken will. Der Solothurner Unternehmer Simon Michel hat Ende September als einziges Mitglied der FDP-Fraktion Imarks Vorstoss unterstützt, laut dem der Bundesrat das Stahlwerk «gegebenenfalls mit Notrecht» retten soll.
Im Hintergrund unterstützt wird das Ganze von einem, der seit Jahrzehnten für Stahl Gerlafingen kämpft: Alt-SP-Ständerat Roberto Zanetti, dessen Vater Stahlgiesser im Werk war, als es noch zum Industriekonzern Von Roll gehörte. Zanetti war Gemeindepräsident von Gerlafingen, als das Werk Mitte der 1990er-Jahre bereits einmal vor der Schliessung stand.
Hinzu kommt, dass Stahl Gerlafingen für sie nicht irgendeine Firma ist: Die 6000-Einwohner-Gemeinde südöstlich von Solothurn ist die Wiege der Schweizer Sozialpartnerschaft. 1937 verhandelten hier Arbeitnehmervertreter und die Firmenspitze das sogenannte Friedensabkommen: Das heute weitverbreitete Konzept von Gesamtarbeitsverträgen, Streikverbot und Zurückhaltung des Staates in diesen Fragen ist auf diese Einigung zurückzuführen.
SVP-Nationalrat Imark will das nicht gelten lassen: Laut ihm würden bei der dortigen Produktionsweise 3 Millionen Tonnen CO₂
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