Darf sich das ein Schwinger erlauben? Nöldi Forrer zeigt Verständnis: Schneider ignoriert Nationalhymne eiskalt
Es gibt einige Schwinger, die den Fussball gerne ins Lächerliche ziehen. Der vom zweifachen König Ernst Schläpfer geprägte Schenkelklopfer «Buben spielen Fussball, Männer schwingen» wird im Reich der «Bösen» immer wieder gerne zitiert.
Und nicht wenige Eidgenossen ärgern sich grün und blau, wenn so mancher Kicker vor einem Länderspiel wie verstummt dasteht, wenn der Schweizer Psalm gespielt wird. Doch am vergangenen Wochenende ist es ausgerechnet ein Spitzenschwinger, welcher dem Bild vom Musterschweizer nicht gerecht wird.Was ist passiert? Beim Weissenstein-Schwinget wird seit ein paar Jahren vor dem Schlussgang «Trittst im Morgenrot daher» gespielt.
Während der spätere Sieger Matthias Aeschbacher zumindest andächtig zuhörend am Sägemehl-Rand kniet, hält es Domenic Schneider nicht einmal für nötig, während der Hymne still zu stehen. Stattdessen marschiert er zum Brunnen und wäscht sich noch einmal den Kopf. Während viele Nichtschwinger diese Aktion als Affront gegenüber dem Heimatland bezeichen, gewährt der Toggenburger Schwingerkönig Nöldi Forrer seinem Thurgauer Kollegen Rückendeckung: «Wenn es im Schwingen wie im Fussball Tradition wäre, dass vor dem Wettkampf die Nationalhymne gespielt würde, dann könnte man von einem Affront reden.