Medien prognostizieren Rechtsruck in Portugal
Der Spitzenkandidat der AD, Luís Montenegro, ein studierter Jurist, beanspruchte schon in der Nacht auf Montag den Sieg für sich. Der sozialistische Rivale Pedro Nuno Santos räumte seine Niederlage ein und kündigte den Gang in die Opposition an.
In der «Assembleia da República» in Lissabon, die 230 Sitze hat, dürfte die Chega künftig statt 12 mindestens 48 Abgeordnete stellen. Die AD kommt nach Auszählung fast aller Stimmen auf mindestens 79 Sitze, die PS auf 77. Ebendarum droht dem Land nun eine schwierige Regierungsbildung – und womöglich sogar Unregierbarkeit. Denn auch mit Unterstützung kleinerer Parteien wird die AD bestenfalls eine schwache Minderheitsregierung bilden können, die von Staatsoberhaupt Marcelo Rebelo de Sousa und auch vom Parlament abgesegnet werden müsste.
Vorgezogene Neuwahlen nach Costas Rücktritt ausgerufenBei der letzten Wahl im Januar 2022 hatte die PS mit 41 Prozent gewonnen und 120 der insgesamt 230 Sitze in der Lissabonner «Assembleia da República» errungen. Im In- und Ausland wurde der frühere Erfolg der Sozialisten als das «portugiesische Wunder» gefeiert.