Die israelische Gemeinschaft wünscht sich eine klare Haltung der offiziellen Schweiz. Bern gibt sich allerdings zurückhaltend im Vergleich zu Basel und Zürich.
In Bern zeigt sich bislang nur die amerikanische Botschaft öffentlich solidarisch mit Israel: Am Dienstagabend projizierte sie die Flagge an die Fassade.Die israelische Flagge leuchtete vom Brandenburger Tor in Berlin und der Downing Street 10 in London, das Opernhaus in Sydney glänzte Anfang Woche in den Nationalfarben Blau und Weiss, und auch die Europäische Kommission färbte ihre Fassade, um Solidarität mit Israel zu bekunden..
Wenn ein Massaker in Berlin oder Paris geschehen würde, bei dem 900 Personen abgemetzelt würden, wären alle entsetzt. Geschehe das wie jetzt in Israel, sei man ruhig. Ruhig seitens der Regierungen der Stadt Bern, des Kantons und des Bundesrates. «Da fühle ich mich als Jüdin in diesem Land etwas alleingelassen», sagt Einhaus.
Lea Kusano ist ehemalige Berner SP-Stadträtin und Jüdin, und auch sie spricht in einem Tweet auf der Nachrichtenplattform X das Nichtstun der Stadt Bern an. Es fällt im Vergleich mit entschiedenen Solidaritätsbekundungen nach den Angriffen Russlands in der Ukraine im Februar 2022 auf. Beim Israel-Palästina-Konflikt gibt es einen Unterschied: «Die Meinungen sind zwar nicht in Bezug auf den menschenrechtsverachtenden Angriff der Hamas, jedoch hinsichtlich der Ursachen dafür und der Reaktionen dazu geteilt.» Der Angriff der Hamas auf Zivilpersonen in Israel werde quasi einhellig, wie im Falle des russischen Angriffs auf die Ukraine, als abscheuliches Vorgehen gebrandmarkt.
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